Tag 467 – Ich hab sie gewarnt, gewarnt hab ich sie! Hatte ein bisschen an der Saat fürs Gewächshaus herumgespielt und wollte schauen, wie sich die manipulierten Früchte auf den Metabolismus der Schnecken auswirken, aber dieses irre Weib hat darauf bestanden, dass geklonte Lamm ausschließlich mit diesem Zeug zu füttern. Ein Effekt ist bereits sehr offensichtlich – zu sagen, dass die Wolle unnatürlich aussieht, würde den Nachbarschaftspreis für die Untertreibung des Jahres gewinnen, wenn es hier so etwas wie eine Zivilisation gäbe.
Tag 480 – Wir sind nicht so unbeliebt, wie ich dachte. Vergangene Woche kam eine Gruppe Jäger vorbei, um die „Hexe“ (ich lache immer noch) darum zu bitten, ihr bei einem Jagdunfall verunglücktes Tapejara von den Toten zurückzuholen. Jeder Hinweis darauf, dass wir hier ernsthafte Wissenschaft betreiben, wird mit der gleichen Sturheit ignoriert, mit der ein brünftiges Chalicotherium-Weibchen so ziemlich alles, was nach Mann riecht, zum Koitus zu überzeugen versucht.
Er hatte ein Stück Haut dabei, genug, um ein verdammt ähnliches Tier zu produzieren. Wir haben die fragmentierte DNA ziemlich mühselig geflickt, aber das Ergebnis schien unsere Besucher zufrieden zu stellen. Solang es sie nicht stört, dass das Tier gelegentlich blökt oder dümmlich widerkäuend ins Leere starrt, können alle zufrieden sein.
Ich würde Dr. Elba für den Nobelpreis vorschlagen, wenn sie nicht das Temperament einer Klapperschlange und die moralische Integrität einer angebissenen Banane hätte.
Tag 488 – Neuigkeiten verbreiten sich schnell, sogar hier. Schon wieder eine Gruppe, die ein Tier „wiedergeboren“ haben wollte. Die Leute sind anstandslos bereit, auf so ziemlich jede Forderung einzugehen, die Dr. Elba ihnen im Gegenzug stellt. Ich werde den Blick, den sie dabei aufsetzt, vor dem Spiegel üben.
Wäre schön, wenn die Leute wenigstens angemessen gekleidet hier eintreffen würden. Ich kann Dr. Elbas Vergnügen fast schmecken, wenn sie dabei zuschaut, wie sich ihre Lippen langsam blau färben.