Ein neuer Anfang in der Fremde

  • Hallo und guten Abend, liebe Überlebende, Leserinnen und Leser. Leider hat es etwas länger gedauert, aber hier ist endlich das neue Kapitel meiner kleinen FanFiction. Viel Spaß beim Lesen.


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    Kapitel 8: Freund oder Feind?


    Tja, da saß ich nun… auf dem Rücken des wohl gefährlichsten Räubers, dem ich je entgegentreten musste, eines Tyrannosaurus Rex. Wieder einmal war einige Zeit, in der nichts Erwähnenswertes geschah, vergangen. Mein Alltag hatte sich dem Leben hier erstaunlich gut, wenn auch gezwungenermaßen, angepasst.


    Als die Sonne untergegangen war, beschloss ich eine kurze Rast einzulegen und stieg vorsichtig vom Rücken des T-Rex ab.
    Gähnend und gegen einen Stein gelehnt, saß ich auf dem Boden. Zusammengerollt lagen die T-Rex schützend um mich herum. Erschöpft schaute ich zum sternenklaren Himmel hinauf. Immer wieder richtete ich mich gähnend, mich wachhalten wollend, auf. Doch dann verlor ich allmählich den Kampf gegen die Müdigkeit und schlief ein.
    Einige Zeit verging als ich, wegen eines mir unbekannten Geräuschs aus meinem unruhigen Schlaf erwachte. Verschlafen blinzelte ich gen Himmel. Erschrocken richtete ich mich, im Glauben etwas gesehen zu haben, auf. Verwirrt rieb ich mir die Augen.
    Als ich jedoch erneut hinaufblickte war nichts zu erkennen. Wahrscheinlich spielte mir meine soeben noch im Traumland ruhende Fantasie einen Streich. Kopfschüttelnd warf ich die Gedanken ab und schloss meine müden Augen erneut.
    „Sehr, sehr beeindruckend.“ Ertönte es leise über mir.
    Zutiefst erschrocken fuhr ich hoch und drehte mich um. „Was zum…?“
    „Ich bin wahrlich beeindruckt." Unterbrach mich der Unbekannte.
    Hastig stand ich auf. „Wer bist du und was willst du von mir?"
    „Oh… habe ich dich erschreckt?“ Ignorierte er meine Frage.
    Misstrauisch beäugte ich den vor mir auf einem Felsen hockenden jungen Mann.
    Der Fremde war schlank, muskulös und hatte kurze schwarze Haare. Um den Hals trug er eine Kette und an der linken Seite seinen Kopfes, kurz über der Schläfe hatte er einigen Narben, eines Krallenabdrucks eines großen Raubtieres gleich. Er dürfte, sofern ich das beurteilen konnte, nicht viel älter als ich gewesen sein.
    „Hör auf mich zu ignorieren! Red schon!" Forderte ich ihn nochmals auf.
    „Alles zu seiner Zeit." Versuchte er mich zu beruhigen. „Ich werde dir alles erzählen was ich weiß." Aber nun lass mich dir vorstellen. Ich…"
    Laut seufzte ich genervt und verdrehte die Augen.
    In seinem Satz unterbrochen blickte er mich fragend an, bevor er, meine Reaktion gekonnt ignorierend, fortfuhr. „Ich bin Jason Miller." Er lächelte freundlich. Jedoch merkte ich schnell, dass er von den beiden T-Rex um mich herum eingeschüchtert zu sein schien.
    Ich blickte ihm leicht amüsiert entgegen und begegnete seinem Lächeln mit einem abwertenden 'Hm' bevor ich antwortete. „Nun gut.Ich bin…"
    „Ich weiß wer du bist und wie du hierher gekommen bist. Ich kenne dich besser, als du denkst." Unterbrach mich der Fremde erneut.
    „Du weißt gar nichts über mich.“ Warf ich ihm zornig entgegen.
    „Ich weiß mehr als du dir zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen kannst,…“ Kurz hielt er inne. „…Mia. Mia Cooper.“
    Meine Augen weiteten sich als er mich bei meinem Namen, der in meinem Kopf bereits so verblasst war, dass ich mich selbst kaum daran erinnerte, nannte. „Aber woher…? Wie…" Stutzte ich.
    „Ich folge dir und beobachte dich bereits eine ganze Weile mit großem Interesse, Mia Cooper."
    „Aber warum? Was hast du denn davon, wenn du mich verfolgst?"
    Liebevoll, dennoch irgendwie schelmisch grinste er mich an und schwieg.
    „Verdammt nochmal! Rede endlich." Schrie ich Jason an.
    Dann erwachten meine Begleiter und der Fremde erstarrte. Mit kritischen Blicken besahen sie ihn und standen brummend, fauchend auf.
    Schützend stellte sich Xharia vor mich. Ja, so nannte ich die, mittlerweile zu einer 'Freundin' gewordenen T-Rex Mama. Warnend schaute sie den jungen Mann an und warf ihm ein donnerndes Gebrüll entgegen, welchem der Fremde mit einem heftigen verängstigten Zusammenzucken entgegnete.
    Hastig stand er auf und versuchte seine Angst mit einem Räuspern vor mir zu verstecken. Und glaubt mir, dies gelang ihm nicht wirklich gut.
    Als ich den verängstigten Mann, der sich so stark und furchtlos gab, betrachtete, brach ich schallendes Gelächter aus.
    Um mir zu beweisen, dass er keine Angst vor den gewaltigen Tieren hatte, sprang er von dem Felsen hinunter und setzte sich in Bewegung. Als Jason geradewegs auf mich zukam, meldete sich nun auch Agorax, mein'kleines' T-Rex Jungtier, zu Wort.
    Augenblicklich erstarrte der Fremde in seiner Bewegung und kniff die Augen zusammen.
    Meine vor Lachen mit Tränen gefüllten Augen weiteten sich, als ich den nun vollkommen eingeschüchterten Mann betrachtete.
    „Ich nehme an, du hast nicht viel Erfahrung mit einem T-Rex?" Stellte ich vergnügt lachend fest.
    „W… Was? Wie kommst du denn darauf?" Erwiderte er stotternd. Erneut räusperte er sich.
    „Wie ich darauf komme?" Wieder lachte ich. „Na sieh dich doch mal an! Du zitterst ja wie Espenlaub."
    Erbost zog er seine Augenbrauen zusammen und blickte mich zornig an. „Mach was du willst. Ich habe dich aufgesucht, weil ich dir helfen wollte." Er drehte sich schnaufend, mich und die T-Rex ignorierend, um und ging.
    Als ich meinen Fehler erkannte, versuchte ich ihn aufzuhalten. „Hey! Nun warte doch. Bitte!" Rief ich ihm hinterher. „Es war nicht so gemeint." Mit ernstgemeintem Bedauern lief ich ihm hinterher. Als ich ihn endlich eingeholt hatte, legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Er fuhr herum und musterte mich mit eindringlichen Blicken. Jetzt wo ich ihm genau gegenüberstand, fielen mir seine grünen Augen auf. Mein Herz fing an zu rasen.
    „Willst du dich weiter über mich lustig machen?
    „Um Himmelswillen, nein. Ich wollte mich für mein Fehlverhalten entschuldigen." Liebevoll lächelte ich ihm entgegen, in der Hoffnung er würde mir verzeihen. „Bitte versteh. Mein soziales Verhalten hat, nun ja…" Nachdenklich hielt ich inne. „…hat seitdem ich hier auf der Insel bin ziemlich… ziemlich gelitten" Erklärte ich ihm verlegen.
    Er blickte mich kühl an, was mir sogleich einen Schauer über den Rücken jagte.
    „Bitte verzeih mir. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen." Ich senkte den Blick.
    Seine kalte Miene taute auf und er lachte auf, bevor er mir antwortete. „Ist schon okay."
    Ich lächelte.
    Er erwiderte meine liebevolle Geste und fing an. „Du musst wissen, wir…" Er brach mitten im Satz ab, als er meine fragenden Blicke sah. „Wir, mein Vater und die Leute aus meinem Dorf."
    „Die Leute aus deinem Dorf? Dein Vater?" Fragte ich verwirrt.
    „Ja, wir alle haben uns im Laufe der Zeit gefunden und haben beschlossen uns zusammen zu schließen." Erwiderte er lachend. „Wir sind schon sehr, sehr lange hier auf 'The Island'." Wieder unterbrach er seine Erzählung, um mir meine nicht ausgesprochene Frage zu beantworten. „'The Island' so nennen wir diese Insel. Wie wir darauf gekommen sind? Frag nicht." Er lachte amüsiert. "Jedenfalls sind wir bereits eine ganze Weile hier und haben uns eine neue Existenz aufgebaut. Unser Dorf befindet sich nur einen Tagesmarsch von hier entfernt." Gespannt lauschte ich ihm. Immer wieder beantwortete er meine Fragen.
    „Für den Bau einer Hütte hatte ich in der kurzen Zeit, in der ich mich hier auf der Insel befinde, noch keine Gelegenheit gefunden." Führte ich an und schmunzelte. „So lange bin ich ja noch nicht hier, aber vielleicht…"
    „Noch nicht so lange?" Unterbrach Jason mich ungläubig fragend.
    „Nun ja, ich betrachte 2 Monate, auch wenn ich gerne darauf hätte verzichten können, noch nicht für seeehr lang." Posaunte ich mir sehr sicher seiend, das Wort 'sehr' mit Absicht in die Länge ziehend, heraus.
    „Ähm…" Er stockte. Seine Augen weiteten sich, als er zu verstehen begann. „Es tut mir leid, aber…" Wieder hielt er inne.
    „Was aber?" Erneut stutzte ich.

  • Kapitel 8: Freund oder Feind? (Teil 2)


    „Okay, bitte hör mir jetzt genau zu." Er räusperte sich. „Seit deiner Strandung sind mittlerweile…"
    Ungeduldig rutschte ich auf dem sandigen Boden hin und her. „Bitte, sag doch was."
    „Mittlerweile sind 3 Jahre vergangen." Antwortete er mir mit immer leiser werdenden Stimme.
    Als mein Versand seine Worte endlich begriff, weiteten sich meine Augen. Sofort traten Tränen der Trauer und der Bedrücktheit in meine Augen. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. „Nein… nein, das kann nicht sein! Du lügst!"
    Besorgt stand er auf, ging auf mich, den brummenden T-Rex ignorierend, zu und kniete sich zu mir in den Sand.
    Mit Tränen in den Augen blickte ich Jason an. Dieser rückte ein Stück näher an mich heran und legte vorsichtig seinen Arm um meine Schultern.
    Gefahr witternd sprang Agorax auf, wenn man das bei einem so gewaltigen Tier so nennen konnte, und kam schnell, grummelnd auf uns zu. Vorausschauend wich Jason zurück.
    Schnell stand ich auf, ging auf den T-Rex und legte ihm liebevoll eine Hand auf die Schnauze, wodurch sich Agorax Zunehmens beruhigte. Trotz allem beobachtete er den Fremden weiterhin sehr aufmerksam.
    Als ich wieder zur Ruhe kam und damit abgefunden hatte schon länger als gedacht hier zu sein, setzte ich mich zu Jason auf den alten verdorrten Baumstamm. Wir kamen uns sichtlich näher und fingen an uns zu unterhalten. Wir lachten und lernten uns besser kennen.
    Einige Zeit saßen wir so da, vor dem mittlerweile entzündeten Lagerfeuer.
    „Also was sagst du? Möchtest du mit mir kommen?" Fragte er mich und lächelte liebevoll.
    Ich seufzte und blickte über meine Schulter hinweg auf meine zwei, mir sehr ans Herz gewachsenen Wegbegleiter. „Ich danke dir vielmals, doch muss ich leider ablehnen." Ich senkte meinen Blick schweren Herzens. „Ich kann nicht…" Kurz hielt ich inne. „Ich kann die zwei nicht allein lassen." Tränen sammelten sich in meinen Augen.
    „Hey." Vorsichtig legte Jason seine Hand lächelnd unter mein Kinn und zwang mich dazu ihm in die Augen zu schauen. Ich blickte auf und sah in seine Augen… seine Augen. Sogleich verlor ich mich in ihnen. Dann überkam mich ein Gefühl welches mir vollkommen Fremd war.
    „Das musst du auch nicht." Entgegnete er mir.
    „Muss ich… nicht?" Fragte ich verwirrt und legte den Kopf auf die Seite.
    „Nein…" Sagte er lachend. „Nicht wahr, Agorax?"
    Spaßeshalber, jedoch lieb gemeint, wollte er dem neben ihm liegenden T-Rex die Schnauze tätscheln, hielt jedoch sofort inne, als dieser seinen Kopf verächtlich schnaufend anhob. „Oh… Er mag mich wahrhaftig nicht besonders."
    Wieder musste ich lachen.
    „Nun… was sagst du?" Erneut blickte er mich an.
    „Also gut, du hast gewonnen. Wir werden mit dir kommen." Ich lächelte und stand auf.
    Eilig machte ich mich daran das Wenige, was ich als mein Eigentum bezeichnen konnte, einzusammeln, kletterte auf den Rücken meines T-Rex und gemeinsam machten wir auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.


    Nun ja meine Lieben. So lernte ich den jungen Jason, der mein Leben noch gehörig auf Kopf stellen sollte, kennen. Von ihm erfuhr ich dann, dass all das hier, all das bislang Erlebte nun mittlerweile 3 Jahre her war.
    Und ich finde, da müsst ihr Recht geben, ich habe mich dem rauen Leben, hier auf 'The Island' hervorragend angepasst. Was sagt ihr? Würdet ihr das auch schaffen?


    Aber was soll ich sagen? Wie ihr euch sicher Denken könnt, warall das noch lange nicht alles.


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    So, das war es mal wieder. Das nächste Kapitel folgt hoffentlich schneller. Danke euch fürs Lesen. Schönen Abend noch. ;)

  • Hallo meine Lieben. :D Und da ist es auch schon... *Trommelwirbel* Das neue Kapitel meiner kleinen FF. Viel Spaß beim Lesen.


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    Kapitel 9: Ein freudiges Wiedersehen


    Lange Zeit waren wir nun schon unterwegs.

    Aufmerksam musterte ich meine Umgebung und erblickte Jason der neben mir am Strand entlang trottete.
    „Was hältst du von einer kurzen Rast?“ Wandte ich mich an Jason.
    „Gerne.“ Erwiderte er.
    Ich sprang von Xharias Rücken und nahm den Rucksack ab.
    Jason jedoch machte sich daran währenddessen etwas Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln.

    Ich hockte mich hin, kramte in meiner Tasche herum und holte ein paar Beeren heraus. „Hm, lecker.“ Genüsslich steckte ich mir eine nach der anderen in den Mund. „Die sind echt richtig süß, die esse ich am aller liebsten.“ Sprach ich zu Jason, der mir gar nicht richtig zuhörte. Ja... ja, ich führte also irgendwie Selbstgespräche.

    „Jason?“ Rief ich ihm zu. „Jason? Möchtest du nicht auch etwas essen?" Fragte ich den jungen Mann, der gerade hinter mir auf dem Boden hockte und das Lagerfeuer entfachte.
    Als sich Jason dann interessiert zu mir umdrehte, um zu schauen, was genau ich denn da gerade aß, schaute er mich erstaunt an. „Hm…“ Pustete er aus. „Die würde ich an deiner Stelle nicht essen.“ Er schmunzelte kopfschüttelnd.
    Ich entgegnete seiner Geste mit fragenden Blicken.
    „Hier, iss die.“ Wies er mich an und warf mir breit grinsend eine Traube weißer Beeren zu.
    Ich fing sie mehr oder weniger elegant auf und aß diese, wie mir angewiesen.
    Jason fing an zu lachen, als ich das Gesicht verzog. „Das könnte einer der Gründe für deine Erinnerungslücken und dem Zeitdefizit sein.“ Stellte er belustigt fest.
    „Bitte? Ich verstehe nicht ganz.“ Ich legte den Kopf schief, während ich ihn nicht verstehend anstarrte. „Also? Was meinst du?“
    „Diese schwarzen Beeren nennen wir 'Narcoberries'. Und wie der Name schon verlauten lässt, wirken diese narkotisierend.“
    Angewidert schaute ich ihn an, als ich seine Worte zu verarbeiten versuchte. „Aber… ich…“ Meine Augen weiteten sich, als ich begriff. Würgend spuckte ich die Beeren aus, wischte mir über die Zunge und rannte zum Meer, um dort einen großen Schluck Wasser zu nehmen. Salzwasser…
    Als ich den unangenehmen, viel zu salzigen Geschmack wahrnahm, schüttelte ich mich, prustete das Wasser aus und fing an zu husten. „Bäh! Pfui Teufel!“ Rief ich aus und wischte mir erneut mit der Hand über die Zunge, was zur Folge hatte, dass ich nun einen Mund voller Sand hatte.

    All dies brachte Jason zum Lachen. Er lachte so sehr, dass ihm Tränen der Freude und Belustigung in die Augen schossen.

    Ruckartig, erbost drehte ich mich zu ihm um, woraufhin sich der junge Mann etwas beruhigte. Als ich ihn betrachtete, wie er dort mit hochrotem Kopf vor mir stand, zog ich verärgert die Augenbrauen zusammen und verzog meinen Mund unbewusst zu einer Schnute.
    Dieser Anblick brachte ihn erneut zu lachen.
    Ich streckte ihm die Zunge raus und wandte mich schmollend von ihm ab.
    „Du siehst zu niedlich aus, wenn du so schaust.“ Sagte er schmunzelnd.
    „Niedlich? Agoraa…aax!“ Rief ich grinsend.
    Jasons Augen weiteten sich, als er den Riesen auf sich zukommen sah. „Schon gut, schon gut.“ Erwiderte er mit zur Abwehr hochgehobenen Armen und lachte.
    Zufrieden und siegessicher nickte ich.
    Er ging zum Lagerfeuer, nahm ein dort in den Sand gesteckten Ast und kam zu mir zurück. Lächelnd überreichte er mir den Stock auf dem seltsam aussehende Pilze drauf gesteckt waren. „Hier, ein kleines Friedensangebot.“ Als ich ihn ansah, räusperte er sich und blickte zu Boden. „Probiere mal, sie schmecken echt hervorragend.“
    Zögerlich nahm ich das Geäst entgegen und schnüffelte unsicher an dem Gemüse. Sie dufteten köstlich!

    Vorsichtig nagte ich an den warmen, noch dampfenden Pilzen. „Hmm…! Die sind köstlich!“ Hastig aß ich auf und bat ihn, wohlerzogen wie ich war, um eine weitere Portion der wohlschmeckenden Köstlichkeit.
    „Es freut mich sehr, dass sie dir gut munden. Das Rezept habe ich von Sammy gelernt.“

    „Wer ist Sammy?“ Fragte ich neugierig.
    „Ach ja, stimmt. Das kannst du ja gar nicht wissen.“ Verlegen kratzte sich Jason am Hinterkopf. „Sie ist unsere Dorfköchin und die wohl Beste der Insel.“ Erneut grinste er mich an.
    „Ach so? Du scheinst echt viele Köche hier auf der Insel zu kennen.“ Erwiderte ich neckisch.

    „Hey!“ Antwortete er mir und gab mir lachend einen kleinen Schubser. Dieser jedoch reichte bereits aus um mich geradewegs von dem Baumstumpf, auf dem ich saß, herunterzuschmeißen.
    „Oh, bitte verzeih mir. Da hab ich mich wohl wieder einmal überschätzt.“ Sagte er erschrocken.

    Gespielt böse funkelte ich ihn an.
    „Hey, sieh mich nicht so an. Ich sagte doch, es tut mir leid. Sei mir bitte nicht böse!“ Schnell stand er auf und reichte mir seine Hand zur Hilfe.
    Als ich ihn mir so ansah, konnte ich mein Lachen nicht länger im Zaum halten. Es brach einfach aus mir heraus, amüsiert ließ ich mich rücklings in den Sand fallen. Ich lachte so laut und herzhaft wie schon sehr, sehr lange nicht mehr.
    Jason stieg wenig später, nachdem er sich aus seiner Starre gelöst hatte, in mein Gelächter ein. Er legte sich zu mir und gemeinsam lachten wir.
    Als wir uns nach einer Weile beruhigt hatten, hatte sich auch schon die Nacht wie ein Schleier über die Insel gelegt. Noch immer unterhielten wir uns und blickten in den wieder einmal sternenklaren Nachthimmel.

    Nach einiger Zeit übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief einfach ein.

    Gefühlte Stunden später erwachte ich gähnend aus meinem Schlaf, sah mich um und bemerkte, dass Jason nicht mehr an dem Ort lag, an dem wir eingeschlafen waren.
    Als ich ein Rascheln vernahm, richtete ich mich auf und blinzelte über den T-Rex Rücken hinweg.
    Erneut schaute ich suchend umher und erblickte Jason der auf einem Felsen unweit von mir entfernt, mit dem Rücken gegen die gelehnt, saß und schlief.
    Noch immer war dieses Geräusch zu vernehmen. Ich kroch ein Stück weiter auf den Rücken des T-Rex und spähte aufmerksam in die Finsternis der Nacht.
    Da ich aufgrund der Dunkelheit nichts erkennen konnte, schaute ich hilfesuchend zu Jason, der mich nicht bemerkte. Schnell suchte ich mir ein kleines im Sand liegendes Steinchen und warf es in seine Richtung. Diese traf ihn am Arm und kam polternd auf dem Felsen zum Liegen.
    Nun ja, leider war es mir nicht vergönnt ihn auf diese Weise wach zu bekommen. Er hatte einen Schlaf wie ein Stein, ein großer Stein.
    In der Hoffnung niemanden wach zu machen, krabbelte ich vorsichtig über das gewaltige Tier, welches zwischen mir und den merkwürdigen Geräuschen lag, hinweg. Erleichtert atmete ich aus, als ich dies erfolgreich hinter mich gebracht hatte.
    Ruhig stand ich da und blickte umher. Mein Herz raste.
    Noch einmal spähte ich in die Dunkelheit. Dann sah ich etwas. Es war kaum zu glauben, aber da watschelte doch tatsächlich ein Dilo, keine 5 Meter von mir entfernt, gurrend an mir vorbei.

    Bevor ich mich jedoch abwandte, zwang ich mich etwas genauer hinzuschauen. Ist das nicht? Mein Gott das ist doch Freitag. Meine Augen weiteten sich als ich ihn erkannte, diese Schuppenfärbung war einzigartig. Doch bevor ich etwas sagen konnte, rannte Jason überstürzt an mir vorbei und zog eine Steinschleuder unter seinem Hemd hervor.

    „Vorsicht! Pass auf!“ Schrie er mir über seine Schulter hinweg zu. „Bleib hinter mir.“
    „Warte! Das ist mein…“ Bevor ich den Satz beenden konnte, traf Jason den Armen kleinen Kerl am Kopf, der sofort zu Boden ging. „… Freund.“ Fuhr ich leise fort und eilte zu dem Dilo.
    Nicht glaubend starrte er mich an. „Es… es ist dein Freund?“ Ich nickte und beobachte den Dilo. Hin und wieder rüttelte ich leicht an ihm.
    „Oh man. Tut mir leid. Ich wusste nicht...
    Lächelnd winkte ich ab. „Schon okay. Du wolltest mich ja nur beschützen.“
    Wieder durchsuchte ich meinen Beutel und fand ein Stück Trockenfleisch. Doch bevor ich Freitag das Stück geben konnte, hielt Jason mir einen kleinen Lederbeutel vor die Nase. „Bitte nimm dies. Das sind getrocknete und gemahlene 'Stimberries'. Sie helfen gegen Bewusstlosigkeit.“
    Lächelnd nahm ich das Säckchen entgegen und rieb das Fleisch damit ein. Vorsichtig schob ich dem bewusstlosen Dilo das Stück in die Schnauze. Dann fing er unterbewusst an zu kauen.
    Besorgt setzte ich mich neben das Tier und streichelte über seinen kleinen Kopf.

    Einige Zeit verging.

    Als der Dilophosaurus erwachte, dämmerte es bereits. Die ersten Sonnenstrahlen erwärmten den Stand.

    Freitag öffnete die Augen und starrte mich an.

  • Kapitel 9: Ein freudiges Wiedersehen (Teil 2)


    „Hey, Kleiner.“
    Er schnüffelte, was daran zu erkennen war, dass seine Nüstern sich verstärkt bewegten. Dann erkannte er mich. Aufgeregt sprang er auf und rannte um mich herum. Dann schmiegte er seinen Kopf an mich.
    Freudig leckte er mir über das Gesicht. Doch dann stutzte ich, denn ich hielt das Verhalten des Dilophosaurus, welches ich aus Filmen und Dokumentationen kannte, wahrlich für ungewöhnlich. Aber nun ja, was wusste ich schon. Ich wurde schon des Öfteren eines Besseren belehrt.
    „Ja, ich habe dich auch vermisst!“ Vorsichtig nahm ich ihn auf den Arm und knuddelte ihn. „Oh, ich freue mich so.“ Ich strahlte und schmunzelte unwillkürlich.
    Langsam trat der junge Mann an mich heran und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Wollen wir weiter?“ Fragte Jason mich, nur ungern aus dem freudigen Wiedersehen reißen wollend. Liebevoll lächelte er mich an.
    „Ja, lass uns weitergehen. Ist es denn noch weit?“ Erwiderte ich sein lächeln.
    „Nein. Wir sind bald da.“
    „Gut.“ Vorsichtig setzte ich das kleine Tier ab. „Dann mal los!“ Ich nickte freudig, stand auf und rief meine T-Rex zu mir. Diese wurden jedoch sogleich kritisch, fast schon bedrohlich von dem Dilo beäugt.
    „Es ist alles in Ordnung." Flüsterte ich und tätschelte sanft Freitags Kopf.
    Langsam krabbelte ich auf den Rücken des T-Rex, Jason lief neben uns.
    Als wir losgingen, blickte ich nach unten, beobachtete Jason und bekam Mitleid mit ihm. Sanft bewegte ich Agorax dazu sich niederzulegen.
    „Hey.“ Rief ich Jason zu.
    Jason blickte mich fragend an.
    „Spring auf.“
    „Meinst du wirklich?“
    „Natürlich. Oder hast du etwa Angst?“ Fragte ich schelmisch. Spielerisch zwinkerte ich ihm zu.
    Wild schüttelte er den Kopf und kletterte sehr, sehr vorsichtig auf den Rücken des T-Rex, der ihn nur widerwillig auf seinen Rücken steigen ließ.
    Dann erhob sich das mächtige Tier. Links flankierte uns Xharia, immer wachsam umherblickend. Freitag lag auf meinem Schoß.
    Und so setzten wir fünf unsere Reise zum Dorf, nahe einer kleinen Lichtung, fort. Wieder ließen wir einen ereignisreichen Tag hinter uns.


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    Entwickeln sich da schon die ersten zarten Bande? Seid gespannt und lest weiter. ;)
    Ich danke euch für euer Interesse und würde mich über Reviews freuen.

  • Hallo und guten Abend, liebe Überlebende, Leserinnen und Leser. Hier ist das neue Kapitel meiner kleinen FanFiction. Viel Spaß beim Lesen.


    >> PS: Die nächsten zwei sind schon in Arbeit. ;):D


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    Kapitel 10: Das erste Aufeinandertreffen (Teil 1)


    Endlich hatten wir die Lichtung erreicht als Jason, der schon vor einiger Zeit vom Rücken des T-Rex abgestiegen war, plötzlich kurz vor dem Ende Waldes stehenblieb.
    „So, da wären wir.“ Richtet er an mich ohne sie zu mir umzudrehen. „Bitte warte kurz hier." Bat er mich. „Ich gehe voraus und informiere die Dorfbewohner. Ich werde dir ein Zeichen geben. Okay?“ Er lächelte liebevoll.
    Ich nickte zustimmend und kletterte vorsichtig von Agorax Rücken hinunter. Ich streichelte den beiden T-Rex, die ihre Köpfe langsam an mich heranschoben, beruhigend über Schnauze.

    Dann wandte sich der Schwarzhaarige um und verschwand im Dickicht, Richtung Dorf. Kurzerhand blieb er stehen und kehrte zu mir zurück.

    Mit dem Rücken zur Lichtung gekehrt, stand ich vor den T-Rex und sprach ihnen beruhigend zu. Ich erschrak jedoch zutiefst als Jason plötzlich wieder hinter mir stand.
    „Ich habe etwas vergessen zu erwähnen.“ Wieder lächelte er. „Bitte halt deine Begleiter etwas zurück. Die Dorfbewohner sind den Anblick von ‘zahmen‘ Räubern dieser Größenordnung nicht gewohnt.“ Bat er mich erneut höflichst. „Ich möchte nicht, dass die Situation außer Kontrolle gerät.“

    „In Ordnung.“ Erwiderte ich schmunzelnd.

    Schnellen Schrittes kam er auf mich zu, drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wandte sich grinsend von mir ab.
    Bevor ich jedoch begriff, was gerade geschehen war, verschwand Jason auch schon wieder im Unterholz. Vollkommen überrascht ließ er mich zurück.
    Als ich wieder zu mir kam, wies Agorax und Xharia an in Deckung zu bleiben und Ruhe zu bewahren. Dann wagte ich mich näher an den Rand des Waldes heran, versteckte mich hinter einem Baum und spähte daran vorbei. Da erblickte ich Jason der vor einem gewaltigen Steintor stand und sich mit jemanden unterhielt. Leider konnte ich nichts Genaueres erkennen, geschweige denn etwas hören.

    Dann war es soweit. Grinsend drehte sich Jason zu mir und gab mir ein Zeichen.

    Noch einmal wies ich die Dinos an auf das Meinige zu warten. Ich holte tief Luft, nahm all meinen Mut zusammen.
    Nun war der Augenblick endlich gekommen, ich stand vor meinem ersten Schritt in ein neues Leben mit einem bisschen Zivilisation, einem Stück Normalität.
    Dann trat ich aus dem Dickicht hervor und ging lächelnd auf den jungen Mann zu, der mir etwas entgegen kam.
    „Hey.“ Er lächelte liebevoll.
    „Hey."

    „Und? Bist du aufgeregt?“

    „Ja, total. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. So kenne ich mich gar nicht.“ Antwortete ich ihm verlegen.

    „Keine Sorge. Mein Vater sieht zwar grimmig aus, ist aber im Grunde ein Netter.“ Versuchte er mich zu beruhigen. „Manchmal… Jedenfalls.“ Fügte er so leise hinzu, dass ich es nicht mitbekam.
    „Hast du ihnen gesagt, wen ich dabei habe?“

    „Nun ja, nicht… nicht so wirklich. Ich… Ich habe erwähnt, dass… dass du nicht allein kommen wirst.“ Seufzte er und fuhr sich nervös mit der Hand über den Nacken. „Ich kenne meinen Vater. Hätte ich es ihm gesagt, würde er sofort abblocken und ich hätte keine Chance mehr an ihn heranzukommen.“

    „Also ahnen sie noch nicht einmal, welche Überraschung ihnen noch bevorsteht?“ Fragte ich ihn nachdenklich.
    „Nein, tut mir leid. Ich hatte gehofft, dir besser helfen zu können.“

    „Jason, du hast mir bereits mehr geholfen, als ich bis dahin geglaubt hatte.“ Erwiderte ich liebevoll. „Puh… Also dann?“ Prustete ich aus. „Dann kann es ja losgehen. Bist du bereit, Jason?

    „Alles klar! Ich bin soweit.“ Der Schwarzhaarige griff nach meiner Hand und sogleich lief mir ein wohlig warmer, sehr angenehmer Schauer über den Rücken. Unbeabsichtigt fing ich an zu grinsen.
    Ich will gar nicht wissen, wie blöde das wohl ausgesehen haben muss.

    Prüfend sah ich zu Jason, holte ich tief Luft und gab den Dinos das Zeichen. Ein schallender Pfiff hallte durch das Tal. Die Erde bebte, als die zwei riesigen Tiere aus dem Dickicht des Unterholzes hervor kamen.
    Gemurmel und leises Wimmern waren von den Menschen auf der Mauer über uns zu vernehmen. Schnell entwickelte sich Gemurmel zu Geschrei.
    „Um Himmelswillen!“ Schrie eine Dorfbewohnerin besorgt und wandte sich einen älteren, grauhaarigen Mann, der der Anführer zu sein schien, zu. „Jacob, so tu doch etwas. Bitte!“ Flehte sie.

    „Jason, schnell. Bring sie zu uns. Stellt euch an die Mauer!" Schrie uns der Älter zu. Ich jedoch ignorierte die Anweisung und blieb stehen. „Komm zu uns, Mädchen! Wir werden die Monster ablenken.“ Schrie mir der alte Mann entgegen.

    „Monster?“, fragte ich den Alten kalt, ohne mich auch nur zu ihm umzudrehen. „Diese Monster haben Namen und sind meine Freunde.“ Ich hielt inne und blickte die Menschen hinter mir gleichgültig, über meine Schulter hinweg, an. „Nicht wahr, Agorax?“
    Dieser demonstrierte, mir zur Antwort, mit einem lauten, gewaltigen Brüllen seine Stärke und unsere Zusammengehörigkeit. Langsam kam Agorax auf mich zu und drückte seinen massigen Kopf, leider weniger sanft, an mich. Fast hätte er mich mit seiner Kuschelattacke, wenn man das überhaupt so nennen kann, von den Füßen gerissen.
    "Was zum…?" Vernahm ich das Schimpfen von Jacob. Noch immer war das Gemurmel der Anderen zu hören. "Das kann doch nicht wahr sein! Was tust du da, dummes Gör!"
    Nun drehte ich mich komplett, mit den entsetzen Blicken der Dorfbewohner im Nacken, zu meinem nicht mehr ganz so kleinen T-Rex Jungtier um. Vorsichtig legte ich mich auf die riesige Schnauze des Tieres, schmiegte mich breit grinsend dagegen und strich ihm dabei sanft über die Seite seines Kopfes. Dies gefiel dem vermeintlichen 'Räuber' sichtlich gut.
    Breit grinsend stand Jason neben mir.
    „Bist du des Wahnsinns, Mädchen? Diese… Diese Dinger zu uns zu locken?" Tönte es verächtlich von einem der Dorfbewohner.
    „Und die? Die sollen wir bei uns aufnehmen, Jacob? Dein Junge ist vollkommen von Sinnen." Kam es von einer anderen.
    „Ihr habt keine Ahnung von den Tieren. Wie könnt ihr sie verurteilen?" Fragte ich leicht von den Vorurteilen erzürnt. Doch bevor jemand antworten konnte, mischte sich Jason ein, stellte sich vor mich und sprach zu den Menschen auf der Mauer.
    „Beruhigt euch! Ihr alle!" Böse blickte der junge Mann in meine Richtung und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Wirklich!" Dann wandte er sich wieder den Menschen auf dem Zaun zu. „Bitte kommt doch mal raus, ich muss euch jemanden vorstellen." Rief er breit grinsend, leicht von der Sonne geblendet, nach oben.
    "Na gut, du hast gewonnen, Sohn." Antwortet Jacob seinen Sprössling genervt. "Aber haltet uns diese Dinger vom Hals. Eine falsche Bewegung und das war es!"
    Dann ging das gewaltige Tor auf und wir gingen schweigend darauf zu. Viele der Bewohner die eben noch auf der Mauer standen, blieben hinter den schützenden Mauern zurück.
    Eine kleine Gruppe Menschen kam uns jedoch entgegen. Allen voran dieser grauhaarige, ziemlich finster dreinblickende, ältere Mann. Dieser schien jedoch durch mich hindurch zu schauen. Er starrte geradewegs an mir vorbei, direkt auf Agorax und Xharia.
    Der Rest der Gruppe schien mir und den Dinos aufgeschlossen und freundlich gegenüberzustehen. Sie lächelten.

    Freudestrahlend trat Jason vor, während ich mich weiter im Hintergrund aufhielt. Verlegen stellte ich mich hinter den jungen Mann in den Schatten eines Baumes.

    „Also… Darf ich vorstellen? Das ist Mia, Mia Cooper.“ Fing er an, trat beiseite und wandte sich erwartungsvoll zu mir um.
    Schüchtern blickte ich in die Gruppe und lächelte leicht, blieb jedoch wie angewurzelt stehen.

    Jason kam ein paar Schritte auf mich zu. „Hab keine Angst.“ Flüsterte er mir zur Beruhigung und lächelte liebevoll. Zaghaft legte der dunkelhaarige einen Arm um meine Schultern und zog mich ein paar Schritte nach vorn.

    „Hallo.“, sagte ich leise und senkte den Blick.
    Viele der Menschen erwiderten die Begrüßung und fingen an zu tuscheln.
    Jason blickte mich an und erhöhte leicht den Druck auf meine Schultern. „Mia? Das ist mein Vater, Jacob.“

    Der grauhaarige machte einen großen Schritt auf mich zu, griff nach meiner Hand und schüttelte sie.
    Jacob hatte, meiner Meinung nach, eine wahrlich starken, sehr starken Händedruck.

    Mit schmerzverzerrtem Gesicht lächelte ich dem Älteren höflich entgegen und nickte stumm.

    Bei dem Anblick brach die Gruppe in lautes Gelächter aus, welches mir sogleich die Röte ins Gesicht trieb. Auch Jason musste schmunzeln.

    „Lasst uns drinnen weiterreden. Hier draußen ist es zu gefährlich.“ Schlug Jasons Vater vor und schritt an der Gruppe vorbei, die ihm sogleich folgte. Nur ich… ich stand weiterhin vor dem Tor und starrte darauf.
    Als Jason bemerkte, dass ich stehenblieb, wandte er sich zu mir um. „Mia, was ist denn los?" Fragte er besorgt.
    Zweifelnd blickte ich über meine Schulter hinweg zu Freitag, Xharia und Agorax, die ein Stück von mir entfernt standen.
    „Ja, stimmt." Der junge Mann drehte sich um. „Vater!?" Rief er dem Grauhaarigen hinterher, der daraufhin stehenblieb und sich umdrehte.
    „Ja, mein Sohn?"

  • Kapitel 10: Das erste Aufeinandertreffen (Teil 2)


    Prüfend schaute er seinen Sohn an und überlegte. „Hm..." Kaum merklich, schüttelte er den Kopf. „Das geht nicht, Sohn. Wir…" Stutzig unterbrach er seinen Satz, als er Jasons Gesichtsausdruck betrachtete.
    Er hob eine Augenbraue und starre den Grauhaarigen mahnend an.
    „Na schön…" Gab Jacob nach, seufzte und strich sich mit der Hand über sein Gesicht. „Ich vertraue dir, mein Sohn. Ich hoffe nur, dass du ihr…" Kurz zeigte er abfällig, mit einem kurzen Kopfnicken in meine Richtung. „Ich hoffe, dass du ihr genug vertraust."
    Jason legte seine Hand auf die Schulter seines Vaters. „Du kannst beruhigt sein, Vater." Selbstsicher lächelte er ihm entgegen. „Ich vertraue ihr so sehr, wie du Mutter damals vertraut hast." Fügte er flüsternd hinzu, drehte sich um und ließ Jacob sprachlos zurück.
    „Du bist genau wie deine Mutter." Stellte der Alte flüsternd fest.
    Als jeder das Dorf betreten hatte, schloss sich das Tor, welches laut krachend zufiel.
    Wir, ein paar der Dorfbewohner und ich wurden einander vorgestellt. Kurz unterhielten wir uns, bevor sich alle wieder an ihre Arbeit machten.
    Da stand ich nun in mitten eines kleinen Dorfes in der wohl unwirklichsten Umgebung die man sich nur vorstellen konnte. Ich atmete tief durch. Endlich hatten wir es hinter uns gebracht. Mir wurde wahrlich eine riesige Last von den Schultern genommen und Jason war daran nicht ganz unbeteiligt.
    Schmunzelnd blickte ich zu ihm hinüber und betrachtete ihn eine ganze Weile. Er unterhielt sich mit seinem Vater.
    Als sie ihre Unterhaltung beendet hatten, kam er liebevoll lächelnd auf mich zu. Auf halben Weg jedoch wandte sich Jacob nochmals an seinen Sohn. „Ach und… Jason?“
    „Ja, Dad?“ Fragte der schwarzhaarige leicht genervt.
    „Bitte zeig Mia das Dorf und stell ihr die Anderen vor.“ Bat er seinen Sohn freundlich, aber bestimmend.
    „Jawohl, Sir.“ Erwiderte dieser grinsend und salutierte.
    Kopfschüttelnd drehte Jacob sich um und ging.
    Der Schwarzhaarige seufzte zufrieden, als er an meine Seite trat, mich jedoch nicht anblickte. „Hey, Mia.“ Kurz hielt er inne. „Sag mal, was war denn eben los mit dir? So kenn ich dich ja gar nicht.“ Lächelnd drehte er den Kopf in meine Richtung und unsere Blicke trafen sich.
    Als ich seine grünen Augen erblickte, machte mein Herz einen Satz. Hastig wandte ich den Blick von ihm ab. „Ähm…“ Überlegte ich. „Ich… Ich weiß auch nicht.“ Erwiderte ich und schüttelte wild den Kopf.
    Er lachte und legte seinen Arm wieder um meine Schultern. Gemeinsam brachten wir Freitag, Xharia und Agorax zu ihrem Unterstand, unweit von meiner kleinen Hütte entfernt.
    Leider blieben mir die kritischen und auch ängstlichen Blicke mancher Bewohner nicht verborgen. Aber wer kann es ihnen verübeln?
    Nachdem meine Begleiter, meine Familie sicher untergebracht waren, brachte mich Jason zu meiner Hütte und verabschiedet sich für diesen Tag mit einem liebevollen Kuss auf meine Wange.


    Tja Leute, da war ich nun. Endlich wieder unter Menschen. So glücklich war ich schon lange nicht mehr. Aber wie ihr euch sicher denken könnt, war die noch lange nicht alles.


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    Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Über Reviews, Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen.


    Liebe Grüße


    White Anubis

  • Wow... die FF gefällt mir immer besser. Bitte mach weiter so! Ich freue mich auf die nächsten Kapitel. :D


    Schön. :3 Da freue ich mich, dass es dir gefällt. :D

  • Hallo meine Lieben,


    dieses Kapitel wird dieses Mal etwas länger, da ich in diesem eine kleineVorstellungsrunde der wichtigsten Dorfbewohner durchführe. Aufgrund dessen teile ich das Kapitel in zwei Teile.


    An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle die mich unterstützt undsich mit einem Charakter in meine FF eingebracht haben. *Knutsch*


    Aber nun genug von dem Gelaber. Viel Spaß beim Lesen! ;)


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    Kapitel 11 – Teil 1: Die Führung durchs Dorf (Teil 1)


    Bereits früh am Morgen, die Sonne war gerade aufgegangen, klopfte es leise an meiner Tür. Dieses bekam ich jedoch nicht mit. Das gemütliche Bett hatte dafür gesorgt, dass ich so gut und tief schlief wie schon lange nicht mehr.
    Freitag allerdings bemerkte schon, bevor es klopfte, dass jemand vor der Tür stand. Gurrend riss er den Kopf hoch und bewegte sich auf diese zu.
    Sein Fauchen zerrte mich allmählich aus meinen schönen, angenehmen Träumen.
    „Freitag, so gib doch Ruhe!“ Versuchte ich ihn zu beruhigen, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war.
    Quengelnd erwachte ich, hievte mich auf und trottete zur Tür.
    Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie ich nach dem ausgedehnten Schläfchen vielleicht aussehen könnte, öffnete ich die Tür.
    In Unterwäsche, mit zerzausten, in alle Himmelsrichtungen abstehenden Haaren und einem total verschlafenen Gesichtsausdruck starrte ich den vor meiner Tür stehenden Jason verdattert an.
    Begreifend riss ich die Augen auf.
    Jason musterte mich ausgiebig von oben bis unten, bevor ich ihm die Türe, beschämt und mit hochrotem Kopf, vor der Nase zuschlug.
    „I… Ich bin gleich so…soweit.“ Stotterte ich vom Inneren der Hütte hinaus.
    „Kein Problem! Ich setze mich solange unter den Baum und warte.“ Erwiderte er.
    Mit noch immer hochrotem Kopf lehnte ich mich gegen die Tür. Es war mir, als könnte ich sein breites, zufriedenes grinsen und seine schmachtenden Blicke durch die geschlossene Tür hindurch auf meiner Haut spüren. Mein Herz raste. Was würde er jetzt wohl von mir denken?
    Hastig machte ich mich frisch, zog mir neue Kleidung über und machte mir die Haare.
    Nach ausgiebiger Begutachtung meines Aussehens öffnete ich vorsichtig die Tür und schaute mich suchend nach Jason um. Dann erblickte ich ihn, leicht dösend an einem kleinen Baum lehnend, nahe meiner Hütte.
    Leise schloss ich die Tür und ging schleichend auf ihn zu.
    Als ich mich räusperte, zuckte er zusammen und starrte mich erschrocken an.
    „Hihi…" Versuchte ich ein belustigtes Kichern zu unterdrücken.
    „Du Biest!" Erwiderte er lachend, zog mich zu sich und kitzelte mich aus.
    Mit lautem Gelächter entgegnete ich seiner Kitzelattacke und versuchte mich vergeblich aus seiner Umarmung zu befreien.
    Einige Zeit war Jason damit beschäftigt mich mit kitzeln zu quälen. Nach dem Gerangel kam ich schwer atmend und völlig außer Puste auf ihm zum Liegen. Er starrte mich an. „Ich... ähm... entschuldige bitte. Ich war nur..."
    „Schon, okay." Antwortete ich ihm verlegen. Dann räusperte ich mich, stand auf und klopfte mir den Staub von der Kleidung.
    „Mia, ich..."
    „Schon okay, Jason." Unterbrach ich ihn, bevor seinen Satz vollenden konnte.
    Ich reichte ihm liebevoll lächelnd meine Hand zur Hilfe, welche er dankend annahm, zog sich daran hoch und klopfte sich ebenfalls den Dreck ab.
    „Bist du hungrig?" Lenkte er von der derzeitigen Situation ab.
    „Ja, sehr sogar. Vor allem nach der Kitzelattacke." Erwiderte ich keck, bereute meine Aussage jedoch in derselben Sekunde, als ich ihn betrachtete.
    Er lächelte schwach und senkte verlegen den Blick. Dann schwieg er eine ganze Weile.
    Wenig später betraten wir den 'Speisesaal', in dem sich das ganze Dorf zu versammeln schien um gemeinsam zu frühstücken.
    „Bitte setzt dich doch. Ich bring dir etwas zu essen." Rief Jason mir zu.
    Ich setzte mich und schaute mich verzückt und überglücklich in dem großen saalähnlichen Raum um. Alle waren hier, egal ob jung oder alt.
    Ich war wirklich glücklich, endlich meinen Platz im Leben gefunden zu haben. Im Vergleich mit dem Leben, das ich seit dem Absturz führte, lebte ich jetzt wie im Paradies.
    Lächelnd und mit einem Tablett voller Leckereien, darunter frische Eiern, Obst und Gemüse, frischgebackenes Brot und gebratener Speck, in der Hand kehrte Jason zu mir zurück.
    Meine Augen fingen bei dem Anblick des Essens an zu leuchten.
    „Darf ich?" Fragte ich schüchtern.
    „Natürlich. Bediene dich nur." Antwortete er liebevoll.
    Ausgehungert verschlang ich das Essen, Jasons Gesichtsausdruck dabei total ignorierend. Der Schwarzhaarige starrte mich verblüfft an.
    „Was ist?" Fragte ich ihn mit vollen Mund und blickte ihn verwirrt, nicht verstehend an.
    „Nichts, nichts." Erwiderte er breit grinsend.
    Kopfschüttelnd aß ich weiter.
    Nach dem ausgiebigen Frühstück machten Jason und ich uns auf den Weg. Für heute hatte er die Dorfführung geplant.
    Gemeinsam schlenderten wir, bei schönstem Wetter, durch das Dorf, bis wir wenige Augenblicke später an einer kleinen, unscheinbaren Holzhütte ankamen. Ohne lange zu warten, gingen wir um die Hütte herum und trafen auf einen blonden, eher schlaksigen jungen Mann mit Brille.
    „Mia? Das ist Aaron, unser ‘Farmer‘."
    „Sehr erfreut!" Erwiderte der Blonde mit einem Handkuss.
    „Ha... Hallo." Stotterte ich.
    Jason räusperte sich und fuhr fort. „Er ist für die Aufzucht der Jungtiere zuständig und kümmert sich um unsere…“ Verwirrt hielt er inne und suchte offensichtlich nach dem richtigen Wort. „Wie nannte man das doch gleich?“
    „Nutztiere?“ Warf Aaron ein.
    „Ja, genau Nutztiere. Er kümmert sich um unsere Nutztiere.“ Verlegen lächelnd, fuhr sich Jason mit der Hand über den Nacken.
    „Wären es in unserem Fall nicht eher Nutzdinos?“ Fragte ich nicht weiter darüber nachdenkend.
    Verblüfft starrten mich die beiden Männer an. Nach wenigen Augenblicken fingen Sie beide belustigt an zu lachen.
    Beschämt senkte ich den Blick und lief sofort rot an. Ich befürchtete, ich hätte mich in einem Korb voller Tomaten verstecken können und wäre darin nicht mal mehr aufgefallen.
    Lachend kam Aaron auf mich zu und nahm mich spaßeshalber mit sanfter Gewalt in den Schwitzkasten.
    „Hey!“ Erwiderte ich diese Geste geschockt, da ich nicht damit gerechnet hatte.
    Jason trat an den Blonden heran, griff nach ihm und nahm ihn dann ebenfalls in den Schwitzkasten. „Vorsichtig, mein Freund.“ Flüsterte er grinsend.
    Daraufhin ließ Aaron mich los. „Schon gut. Schon gut.“ Abwehrend nahm er die Hände hoch. „Bitte verzeiht, gnädige Frau.“ Warf mir der Farmer grinsend zu und verneigte sich neckisch.
    „Spinner!“ Stieß Jason aus und boxte ihm gegen die Schulter, bevor er sich wieder mir zuwandte.
    „Und du siehst, Mia. Dorfclown ist er auch.“
    „Hm.“ Entgegnete ich ihm schmunzelnd.
    „Nun gut. Gehen wir weiter?“
    „Ja, gerne.“ Erwiderte ich ruhig.
    „Mach's gut, Aaron."
    „Ciao, ihr zwei." Er winkte uns hinterher, bis wir aus seinem Blickfeld verschwunden waren.
    Vergnügt und uns unterhaltend gingen wir weiter, vorbei an Gehegen mit Dodos, Parasaurolophus, Triceratops und an Wesen, die eine sehr große Ähnlichkeit zu den uns bekannten Schafen hatten.
    Ein Stück weiter erspähte ich ein Tier, welches ich so noch nie gesehen hatte. Ja, ich weiß. Wie sollte dies auch möglich sein?
    Verblüfft blieb ich stehen und starrte das gefiederte Tier an.
    Jason ging einige Schritte weiter, bevor er realisierte, dass ich stehenblieb.
    „Mia?“
    Interessiert beobachtete ich das Tier und überhörte seine Frage unabsichtlich.
    „Gefällt er dir?“
    „Ja, sehr. Was ist das?“
    „Das? Das ist Nico. Unser Archäopteryx.“
    „Archä...opteryx?"
    „Ja, er gehört meinem Vater. Er hatte ihn damals auf einer seiner Erkundungstouren gefunden. Er wurde verletzt, vermutlich durch einen Angriff eines Raptors."
    „Oh, das arme Kerlchen." Langsam ging ich auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus.
    „Sei vorsichtig, er ist..." Er stockte, als er sah, wie ich das Tier streichelte. „...bissig." Fuhr er sehr leise fort. „Wie... Wie ist das möglich? Das ist der Wahnsinn, Mia!" Starrte Jason mich mit großen Augen an.
    „Muss ich dich daran erinnern, dass ich einen Dilo und zwei T-Rex meine Familie nenne?" Fragend hob ich eine Augenbraue und grinste frech.
    „Nein, eigentlich nicht, du hast recht. Tut mir leid." Entschuldigte er sich aufrichtig.
    „Muss es nicht. Ist schon okay." Entgegnete ich ihm schmunzelnd.
    Liebevoll erwiderte er dieses.
    Langsam gingen wir weiter. Interessiert sah ich mich um, stieß jedoch nach einer Weile in einem unaufmerksamen Augenblick fast gegen Jason, der unvermittelt stehenblieb.
    „So und da sind wir auch schon. Das sind unsere Stallungen.“ Irgendetwas oder vielmehr irgendjemand suchend, blickte Jason sich um. „Ethan?“ Rief er quer durch das große Haus aus Stein.
    „Momeee...heeent!“ Hallte es aus einem der Gatter.
    „Hier kümmert sich Ethan um das Wohlergehen unserer Reit… Unserer Reittiere? Kann man das so sagen?“ Fragte sich der Schwarzhaarig mehr oder weniger selbst.
    „Ja… Ja, dass könnte man schon sagen.“ Rief der kleine, etwas dickliche Mann aus, der gerade um die Ecke kam. „Hallo, mein Junge. Gut siehst du aus.“ Warf der kleine Mann Jason zu, zog seine Handschuhe aus und reichte ihm die Hand zur Begrüßung.
    „Hallo, Ethan.“ Schlug der Junge ein und grüßte ihn.
    „Mensch dich sieht man in letzter ja so gut wie gar nicht mehr.“
    „Ja, leider schon. Aber ich war jetzt eine ganze Weile unterwegs.“ Erwiderte Jason lächelnd.
    Mit der Zeit des Gesprächs, rückte ich immer weiter in den Hintergrund, was mir persönlich auch ganz recht war, da mir der ganze Trubel um meine Person irgendwie unangenehm war.
    Nach einiger Zeit realisierte Ethan, dass auch ich anwesend war. Rasch lehnte sich nach rechts, blickte an dem jungen Mann vorbei um mich in Augenschein zu nehmen. „Und wer ist dieses junge Fräulein?“ Fragte Ethan neugierig und grinste frech.

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