Kapitel 11 – Teil 1: Die Führung durchs Dorf (Teil 2)
„Oh ja, bitte verzeih. Das ist Mia.“ Hastig trat Jason einen Schritt bei Seite und gab den Blick auf mich frei. „Sie ist der Grund für meine Abwesenheit.“
Das grinsen des dicklichen Mannes wurde von Sekunde zu Sekunde immer breiter. „Sie ist wahrhaftig ein sehr, wirklich sehr hübscher ‘Grund‘, mein Junge.“
„Ethan!“ Rief er abrupt aus. Schlagartig nahm Jasons Gesicht eine rote Färbung an.
Und auch ich, ja auch ich wurde rot. Meine Ohren fühlten sich an, als würden sie unter Feuer stehen.
„Ah, ich verstehe schon.“ Erwiderte er, grinste verschmitzt und zwinkerte dem Jüngeren zu.
„Was? Nein!“ Schrie der Schwarzhaarige erschrocken. „Nein! Das verstehst du falsch. Da läuft nichts.
Sie ist nur eine Freundin!“
Meine Augen weiteten sich. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber diese Worte aus seinem Mund zu hören, war ein komisches Gefühl. Ein Gefühl, welches ich wieder einmal nicht deuten konnte, welches ich mir nicht erklären konnte. Es verpasste meinem Herzen einen Schlag.
Sogleich blickte Ethan besorgt in meine Richtung, was ich gekonnte ignorierte.
Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich unbewusst Signale versendete, die der dickliche kleine Mann dummerweise wahrnahm und auch noch verstand.
Wie ich darauf komme? Tja, das kann ich euch sagen. Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten und Jason und ich weiterziehen wollten, rief Ethan mich nochmals kurz zu sich. Und was er mir da offenbarte, sollte mir schon bald die Augen öffnen.
Ich bedankte mich leicht verwirrt von Ethan, verabschiedete mich herzlich und rannte zurück zu dem bereits auf mich wartenden Schwarzhaarigen.
Schweigend setzen wir unseren Weg, nebeneinander hergehend, fort. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich erkennen, wie sich Jason nervös mit der Hand über den Nacken fuhr. Ich wusste jedoch nichts darauf zu sagen und schritt weiter nachdenklich neben ihm her.
Jason's Sicht:
Irgendwie ist sie komisch. Habe ich etwas Falsches gesagt oder etwas getan was sie verletzt hat? Dachte ich mir und grübelte. Irgendwas hatte sie verunsichert. Eine ganze Weile überlegte ich, ging jedes einzelne, soeben gesprochene Wort durch.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, beschloss jedoch mir nichts anmerken zu lassen und sie vorerst nicht darauf anzusprechen. Immer wieder blickte ich verstohlen zu ihr rüber. Mia grinste mich verlegen an. Sie versucht irgendwas vor mir zu verstecken. All die Zeit, die ich ihr gefolgt bin, konnte ich in ihr lesen wie in einem offenen Buch, doch nun? Nun war sie mir ein Rätsel. Stellte ich verblüfft, fast schon besorgt fest.
Mia's Sicht:
„Hey, Jason." Ich grinste frech. „Was ist denn los? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Versuchte ich die Stimmung aufzulockern.
Sich ertappt fühlend und aus seinen Gedanken gerissen, zuckte Jason zusammen. „Äh... Nein, es ist alles in Ordnung." Erwiderte er verlegen und blickte wieder starr nach vorne.
Fortsetzung folgt im 2. Teil.
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Puh... geschafft. Das war der 1. Teil des Kapitels. Ich hoffe es hat euch gefallen und würde mich sehr über eure Reviews freuen.