wenn es wenigstens bis zu meinem Geburtstag im oktober fertig werden würde
Hihihi... Wer weiß, wer weiß.
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wenn es wenigstens bis zu meinem Geburtstag im oktober fertig werden würde
Hihihi... Wer weiß, wer weiß.
Lasst euch überraschen
Danke. Vielen lieben Dank Barodin. Ich hoffe, dir hat die komplette FF, trotz der Romantik, gefallen.
Kapitel 22: Böse Überraschung
Mit meinem Aufschrei ging Jason zu Boden. Scharf sog er die Luft ein und hielt sich den Oberschenkel.
Einen Moment lang kauerte er am Boden, richtet sich jedoch wieder auf. Er hinkte und schien Schmerzen zu erleiden. Er wandte sich zu mir, seinen Blick war durchdringend. „Mia, verlass die Höhle. Sofort!“
Dieses Mal war ich es die regungslos an Ort und Stelle verharrte, unfähig seine Worte zu deuten oder auch nur irgendetwas zu unternehmen.
„Lauf! Ich bin gleich hinter dir!“, versicherte mir der Schwarzhaarige und nickte mir zu.
Ich machte kehrt und lief, verließ angstvoll die Höhle und blickte mich in alle Richtungen nach meinen T-Rexen um. Sie waren wohl noch nicht von der Jagd zurück.
Dann drehte ich mich nach hinten, in die Richtung in der ich Jason vermutete. Erst jetzt bemerkte ich, dass er nicht bei mir war.
„Verdammt! Wo bist du?“, grummelte ich zu mir selbst.
Um mich zu beschützen, war er in der Höhle zurückgeblieben und ich ließ ihn einfach mit diesen Viechern alleine.
Fassungslos über meine selbstsüchtige Tat schüttelte ich den Kopf, doch beschloss ich etwas zu unternehmen. Das war ich ihm schuldig.
Wieder blickte ich, dieses Mal meine Fackel suchend, umher und fand sie. Die Flammen waren erloschen.
Verzweiflung verdrängte meinen Optimismus. Meine Hände zitterten.
Schnell eilte ich zu der Fackel, griff nach den Feuersteinen, die unweit von mir entfernt lagen, und versuchte das Feuer erneut zu entfachen.
Der Erste, der Zweite und auch der Dritte, jeder einzelne Versuch, den ich unternahm die Fackel zu entzünden, schlug fehl. Ich geriet in Panik. Mein Herzschlag beschleunigte sich und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Doch dann, gerade, als ich die Hoffnung aufgeben und zurück in die Höhle stürzen wollte, schürten die letzten noch verbleibenden Funken die Flammen. Ohne zu zögern, ergriff ich sie und rannte zurück zu Jason.
Freitag der ebenfalls aus seinem scheinbar tiefen Schlaf erwachte, blickte mich schief an. Ihn nicht weiter beachtend, wies ich ihn lediglich an dort zu verharren, wo er gerade war. Dies tat er dann auch.
Als ich die Höhle wieder betrat, stockte mir der Atem. Erneut stiegen mir Tränen in die Augen und perlten über meine Wangen hinab.
Jason lag bewusst los am Boden; rührte sich nicht. Rasch wandten sich die bizarr anmutenden Tiere, welche ihn umzingelten, mir zu. Bedrohlich bauten Sie sich vor mir auf. Zischend, geradezu fauchend kamen sie auf mich zu.
Wie angewurzelt stand ich da und starrte die spinnenähnlichen Tiere an. Je näher sie mir kamen, desto mehr Einzelheiten erkannte ich. Der Schein der Fackel gewährte mir Anfangs nur vage Andeutungen über das Aussehen der Kreaturen. Doch dann offenbarten sich mir, dem Lichtkreis nähernd, ein kräftiger, stachelbewehrter Schwanz, klauenartige Scheren und gewaltige, mehrgliedrige Kieferklauen. Der Körper dieser Wesen war mit einem Panzer versehen, der sie wahrscheinlich vor Angriffen schützen sollte.
Plötzlich schoss mir ein Gedanke in den Kopf: Skorpione… riesige Skorpione.
Eine gefühlte Ewigkeit verging, in der ich regungslos und untätig herumstand. So gebannt von dem, was sich hier abspielte, war ich unfähig mich von dem Schauspiel loszureißen.
Plötzlich schnellte der Stachel des Skorpions aus der Dunkelheit hervor und schlug unweit von meinen Füßen entfernt in den Boden ein. Die Wucht des Einschlags war derart heftig, dass sie den Staub, der den Boden bedeckte, aufwirbelte.
Erschrocken fuhr ich zusammen und realisierte erst jetzt wie gefährlich nahe mir die riesigen Tiere, die nun auch mir nach dem Leben trachteten, gekommen waren.
Schlagartig kam ich wieder zu mir und besann mich meiner… nein, unserer Situation.
Hin und her schwingend fuchtelte ich mit der Fackel vor dem Antlitz der Kreaturen herum und verschaffte mir somit etwas Zeit Jason aus der Höhle zu schaffen.
Panisch warf ich den Tieren das Feuer entgegen und es entstand eine Wand aus wabernden Licht, welche sie, zu meinem Glück, nicht zu überwinden vermochten.
Wie besessen starrte ich auf das sich mir darbietende Szenario, bis ich mich auf meine eigentlich dringliche und waghalsige Rettungsmission besann. Ich rannte auf den Schwarzhaarigen zu, griff ihm unter die Arme und zerrte ihn mit großen Kraftaufwand Richtung aus Ausgang.
Als die Fackel schließlich zu erlöschen begann, vernahm ich eine Art kreischen und erkannte, dass die Kreaturen erneut einen Vorstoß wagten. Gerade noch rechtzeitig gelangten wir zum Ausgang der Höhle. Unter großem Protest ließen die übergroßen Skorpione von uns ab.
Mit hohem Kraftaufwand hievte ich Jason ein Stück weit über den Strand und legte ihn im Schutz der Felsformation ab.
Eine kurze Weile stand ich wie versteinert da und musterte ihn ausgiebig; suchte nach weiteren Verletzungen. Er schwitzte stark und sein Atem ging flach und stockend.
Eilig breitete ich das Fasergeflecht, welches mir bislang als Decke diente, aus und platzierte meinen Lederbeutel darauf. Vorsichtig zog ich den Verletzten auf das Lager und legte ihn ab. Er stöhnte auf, als ich ihn behutsam auf den Boden bettete.
Ich seufzte schwer, als ich ihn so gequält vor mir liegen sah. Dennoch machte ich mich daran, ihm vorsichtig die Hose zu zerreißen, da diese die offensichtlich blutende Wunde verdeckte.
Meine Hände zitterten, mein Herz raste und der tränenverhangene Blick erschwerten mir die Behandlung des Verletzten.
Kurz schloss ich die Augen, atmete durch und zwang mich zur Ruhe.
Nachdem ich mich mit dem grausigen Anblick abgefunden hatte, begutachtete ich die Verletzung genauer.
Doch was ich feststellte, bescherte mir eine Gänsehaut. Die Skorpione hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie trafen Jason zwar nicht direkt, doch streiften sie seinen Oberschenkel und hinterließen eine unschöne, klaffende Wunde. Seinem Zustand zufolge wurde dem Schwarzhaarigen auch eine kleinere, hoffentlich nicht tödliche Menge des Giftes injiziert.
Also machte ich mich daran, die Blessur zu reinigen und versorgte diese mit der Tinktur, die auch mir bereits bestens bei der Genesung half und deckte ihn mit dem Fell, welches ich vorsorglich mitführte, zu. Verband sie mit einem Fetzen eines Shirts, welches ohnehin schon kaputt war.
Mit Herzklopfen und erzitternden Händen trat ich ein paar Schritte zurück, um mein ‘Werk‘ zu begutachten und beschloss, jetzt da seine Verletzungen versorgt waren, das Feuerholz aufzustocken, ehe die Dunkelheit über uns hereinbrach.
Gerade, als ich mich auf den Weg machen wollte, öffnete der Schwarzhaarige die Augen und blinzelte mich geschwächt an. Er war kreidebleich und seine Augen waren, vermutlich durch das Gift hervorgerufen, rot und gereizt. Jason öffnete den Mund, als wolle er mir etwas mitteilen, doch zu vernehmen war… nichts.
Besorgt eilte ich zu dem Verletzten und kniete mich neben ihn. „Oh, du Dummkopf. Warum nur hast du das getan?“, nuschelte ich kopfschüttelnd. „I… Ich hätte das schon hinbekommen. Du hättest fliehen sollen.“
„Mia…“, murmelte er kaum hörbar und versuchte seine Hand auf meine Wange zu legen, doch gelang ihm dies nicht. Schmerzerfüllt verzog er das Gesicht. Vorsichtig ergriff ich sie und schmiegte mich dagegen.
„Shht… Sag nichts.“, wies ich ihn flüsternd an und streichelte ihm beruhigend durchs Haar. „Alles wird wieder gut.“ Ich lächelte und versuchte meine Angst und die Unsicherheit, welche überhandnahmen, zu überspielen.
„Mach…“, unterbrach ihn aufkommender Husten. „Dir… keine Sorgen.“
Mich nicht sorgen? Das sagte er so einfach. All das war doch ganz allein meine Schuld.
Während Jason sich vergebens darum bemühte mich zu beruhigen, zierte ein schiefes, doch irgendwie bizarr wirkendes Schmunzeln seine Lippen, welches ich zuversichtlich zu erwidern versuchte.
Seine Atmung beruhigte sich nicht, im Gegenteil. Sein Herz raste und zu allem Elend stieg seine Körpertemperatur drastisch an. Immer wieder fielen ihm die Augen zu. Die Lider wurden schwerer. Nun schien auch seine letzte Kraft zu schwinden.
Ich beugte mich über den Verletzten und nahm das zerrissene Shirt, befeuchtete dieses mit dem Wasser aus meinem Trinkschlauch und tupfte ihm die Schweißperlen vom Gesicht. Vorsichtig legte ich dann das Stück Stoff auf seiner Stirn ab und strich dem Verletzten durchs Haar.
„Alles wird wieder gut.“, wiederholte ich flüsternd. „Ich bin bei dir.“ Ich lächelte.
Als Jason dann jedoch auf keine meiner Berührungen und Aussagen mehr reagierte, verschwand dieses augenblicklich.
Schlagartig hielt ich den Atem an, als ich bemerkte, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Ich war geschockt. Mehrere Male versuchte ich Jason wach zu bekommen und rief seinen Namen. Vergebens… Mein Herz hämmerte mir gegen die Brust, mein Atem ging schnell… zu schnell. Ich verfiel in Panik, starrte ihn an.
Es waren keine Bewegungen des Brustkorbes mehr auszumachen, auch Atem war keiner spürbar. Angsterfüllt rüttelte ich, ungeachtet der Schmerzen, die es ihm bereiten konnte, an seinem schweißnassen Körper, rief wieder und wieder seinen Namen, docher reagierte nicht. Ich brach in Tränen aus und fing an bitterlich zu weinen; sank in mich zusammen und vergrub mein Gesicht in den Händen.
„Wach… auf…", stammelte ich. „Wach auf, Jason. Wach wieder auf!", sagte ich immer lauter werdend. „Komm zurück zu mir!"
Vollkommen außer mir rüttelte ich an ihm und schrie seinen Namen, immer und immerwieder. Die Trauer übermannte mich. Unter Tränen nahm ich Jason in den Arm. Wiegte ihn und legte meine Stirn gegen seine. Ich schrie, um meiner Trauer Luft zu verschaffen, doch war ich nur zu einem stummen Schrei in der Lage, unfähig auch nur noch einen Ton über meine Lipper zu bringen. Schluchzend drückte ich ihn noch enger an mich. So verharrte ich eine ganze Weile.
Dann streifte ein seichter Windhauch meinem Ohr, umspielte sanft mein Haar. Ungläubig blickte ich auf und drückte ihn ein Stück weit von mir weg. Ich fasste Hoffnung. Zuversichtlich musterte ich den Schwarzhaarigen, der noch immer in meinen Armen ruhte, doch war keine Regung seinerseits erkennbar. Er schwieg und rührte sich nicht…
Augenblicklich stiegen mir erneut die Tränen in die Augen. „Komm zurück zu mir…", wiederholte ich flüsternd und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Schluchzend schmiegte mich wieder an ihn.
Doch plötzlich... Wieder ein sanfter Luftzug. Meine Augen weiteten sich. Wie war das möglich? Es herrschte Windstille.
@ Gommelbimmel: Sehr schön, da freue ich mich Hihihi...
@ gluehwo: Ich freue mich, dass dir das Kapitel gefällt. Ja Cliffhanger sind fies xD Aber keine Angst, das nächste Kapi ist schon in Arbeit und schneller fertiggestellt, als das Letzte :33
Hihihi... Mal schauen :3 Ob das jetzt kaufen würde?
Das stimmt. Aber die nächsten sind auch schon in Bearbeitung.
Sorry, dass es länger gedauert hat. xD Ich hatte voll den Hänger... >.> *sfz* Leider ist das Kapitel auch ein wenig kürzer, aber ich wusste beim besten Willen nicht mehr, was ich dazu schreiben sollte. xDD
Kapitel 21: Unerwartete Begegnung
Trotz der Müdigkeit war es mir nicht möglich zu schlafen. Zu unheimlich waren die Einsamkeit und die Finsternis, die mich umgaben. Außer Freitag hatte ich niemanden, der mich von der Tristesse ablenken konnte, doch er schlief … tief und fest.
Ich seufzte ergeben und überlegte. Beunruhigt starrte ich auf die Höhle, von der eine unheimliche Präsenz ausging. Ich konnte mir nicht helfen, doch irgendwie strahlte sie in der Dunkelheit noch mehr Beklemmung aus, als die Nacht selbst.
Gähnend richtete ich mich auf und ließ dem Blick über Umgebung streifen. Dann kam mir eine Idee: Ein Spaziergang. Ich beschloss einen Nachtspaziergang zu unternehmen.
Ich stand leise auf, ließ meinen kleinen Freund jedoch weiterschlafen. Und so machte ich mich auf den Weg, schlenderte gedankenverloren den Strand entlang und blickte auf das offene Meer hinaus. Das Mondlicht erhellte die Umgebung, sodass mir eine Fackel überflüssig erschien.
Es war ruhig und bis auf ein paar Dodos, die gemächlich an mir vorbei watschelten und mich keines Blickes würdigten, begegnete ich keinerlei Bewohnern dieser Insel. Worüber ich mich durchaus glücklich schätzte.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Die Meeresluft hinterließ einen salzigen Nachgeschmack auf meiner Zunge. Dann riss ich gähnend die Arme in die Luft und streckte mich genüsslich.
Unachtsam wie ich war, stieß ich gegen etwas oder vielmehr jemanden und geriet ins Straucheln. Ich ruderte mit den Armen, um mein Gleichgewicht zu wahren und nicht rücklinks auf dem Hosenboden zu landen.
„Wow… Immer langsam, Prinzessin.“
„T… Tut mir l…“, begann ich, hielt jedoch inne, als ich realisierte, wer vor mir stand.
Erschrocken blickte ich auf und erstarrte. Mein Herz begann zu rasen. „Was tust du hier, Jason?“, brummte ich und stricht mir unbewusst in einer Geste der Unsicherheit über den Arm.
„Ich mache einen Nachtspaziergang.“, erwiderte er erstaunlich ernst. „Und ich wüsste nicht, was es dagegen einzuwenden gäbe.“
Seufzend verdrehte ich die Augen. „Aber natürlich. Du kannst selbstverständlich tun und lassen was du willst.“, kommentierte ich gleichgültig.
Er sagte nichts; blickte mich jedoch an und setzte ein gespielt selbstsicheres Grinsen auf.
Wieder fiel mir auf, wie gut er doch aussah. Sein verschmitztes Schmunzeln und die Grübchen, die sich dabei bildeten; seine Muskeln, die sich unter seinem Shirt abzeichneten… Und all das hob das Mondlicht ganz besonders hervor.
Ich errötete und war heilfroh, dass er es aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Hoffte ich jedenfalls… Mein Herz raste. Jasons Nähe verunsicherte und beruhigte mich zugleich. Wieder einmal stellte er meine Gefühlswelt von einem Moment zum Nächsten auf den Kopf.
Hastig machte ich kehrt und lief zurück zur Höhle. Ich hoffte, dass der Schwarzhaarige von mir ablassen und mich mit meiner Trauer allein lassen würde. Doch ich hörte, dass er mir folgte. Er schwieg und ich spürte seine durchdringenden Blicke auf mir ruhen. Hin und wieder vernahm ich ein Seufzen seinerseits.
Es dauerte nicht lange, bis ich wieder in meinem Lager ankam. Noch immer waren Xharia und Agorax nicht auszumachen. Vermutlich befanden sie sich weiterhin auf der Jagd. Ich zuckte mit den Schultern und seufzte ergebend.
Da es mich zu meinem Bedauern zu frösteln begann, suchte ich Schutz in der Höhle, die mich bis vor kurzem noch derart erschaudern ließ, dass ich sie im Dunkeln zu meiden versuchte. Doch genau das war mir zu diesem Zeitpunkt egal.
Ein Stück weit flüchtete ich mich in diese und blieb, mit dem Rücken zu dem Schwarzhaarigen gekehrt, stehen; stützte den Kopf mit der Hand ab und strich mir grübelnd über die Stirn. Tief durchatmend ließ ich die Schultern hängen und kämpfte gegen die überhandnehmende Melancholie an.
„Warum verfolgst du mich? Was willst du von mir, Jason?“, fragte ich den Schwarzhaarigen ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Zu stark war der Drang ihn in die Arme zu schließen; zu schwer die Enttäuschung.
Seufzend richtete ich mich auf. „Bat ich dich nicht darum, ins Dorf zurückzukehren und mich zu vergessen?“
„Ja… Und habe ich nicht gesagt, dass ich ohne dich nirgends hingehen werde?“, erwiderte Jason selbstsicher.
„Jason…“
„Mia, bitte hör mir zu.“, unterbrach er mich, ehe ich fortfahren konnte. Er schwieg für einen kurzen Moment, seufzte und setzte dann erneute an. „Bitte verzeih mir. Es war töricht von mir zu glauben Xharia und Agorax könnten etwas Derartiges getan haben. Doch bitte versteh doch. Auch für mich war es schwer zu akzeptieren, dass ein T-Rex vollkommen entgegen seiner Natur lebt, entgegen seiner Instinkte handeln würde.“, argumentierte Jason entschlossen.
Ich rührte mich nicht vom Fleck und lauschte seinen Worten, drehte mich jedoch nicht zu ihm um.
„Ich weiß, ich habe einen Fehler begangen, indem ich dir in den Rücken gefallen bin und mich auf die Seite meines Vaters gestellt habe.“, entgegnete er mir mit zittriger Stimme. „Doch als ich festgestellt habe, dass du nicht mehr da warst, überkam mich eine ungeahnte, eine mir bislang unbekannte Angst. Ich hatte…“ Jason hielt inne und seufzte schwer, eher er fortfuhr. „Ich hatte Angst dich für immer zu verlieren, Mia. All dies, all meine Gefühle und Empfindungen die ich dir an jenem Abend offenbarte, sind echt.“ Er seufzte.
Dann herrschte für eine gefühlte Ewigkeit Ruhe. Es schien, als würde Jason nach den richtigen Worten suchen oder gar mit sich selbst ringen, etwas zu sagen, was ihm sichtlich schwer fiel.
Kurz wich meine Aufmerksamkeit von ihm ab und richtete sich ins Innere der Höhle. Ein undeutbares Geräusch drang von dort in meine Ohren. Eine unbeschreibliche Panik machte sich in mir breit.
„Was war das?", fragte ich mich selbst. Ich beschloss nichts zu sagen und mir nichts anmerken zu lassen. Nicht, bevor ich nicht wirklich sicher sein konnte, um was es sich handelte.
Ein Seufzen seinerseits riss mich aus den Gedanken und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Jason, der entschlossener denn je fortfuhr. Seine Worte trafen mich wie ein Hammer. „Mia, ich liebe dich.“
Ungläubig riss ich die Augen auf, mein Herzschlag beschleunigte sich ins Unermessliche. Es fühlte sich an, als würde es mir schier zerreißen. Unfähig auch nur einen meiner wirren Gedanken in Worte fassen, stand ich schweigend da.
„Ich meine es wirklich ernst, ich kann und will nicht mehr ohne dich sein. Das musste ich nun auf schmerzhafte Art und Weise lernen.“, fügte er unbeirrt an. Sein Atem ging schwer. Ich spürte, dass es ihm nicht leicht fiel, sich mir in dieser Situation derart zu öffnen.
Jedoch taten seine Worte weh. Sie schmerzten mehr, als mir in diesem Augenblick lieb war.
Auch wenn ich glücklich darüber war, dass Jason gekommen war, um sich bei mir zu entschuldigen und mir alles zu erklären, überkamen mich erneut Verzweiflung und Enttäuschung. Ich wusste nicht mehr was ich tun oder sagen sollte. Tränen verschleierten meinen Blick und ein leises Schluchzen entwich meiner Kehle.
Noch immer mit dem Rücken zu dem Schwarzhaarigen gewandt, vernahm ich leise Geräusche, eines Klackerns ähnlich, die sich auf uns zu bewegten.
Entsetzt hob ich den Kopf und starrte ins Innere der Höhle, in die Dunkelheit. Ich versuchte etwas zu erkennen. Jedoch… Nichts.
Der Schwarzhaarige näherte sich mir und legte seine Arme um mich. Ich erstarrte, war unfähig etwas dagegen zu unternehmen. Zu groß war die Sehnsucht nach ihm.
Kurzzeitig richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Mann hinter mir, auf die Wärme, die von ihm ausging. Vorübergehend vergaß ich alles um mich herum.
Dann riss mich ein leises, kaum hörbares Geräusch, welches wie ein Fauchen klang, ins Hier und Jetzt zurück. Schlagartig erinnerte mich wieder daran, weshalb ich eigentlich so aufgeregt war und mein Herz erbarmungslos Adrenalin durch meinen Körper pumpte.
Eine ungeahnte Panik ergriff mich. Ich ahnte was sich da gerade auf uns zu bewegte und musste Jason vor dem nahenden Unheil schützen.
Angestrengt wehrte ich mich gegen seine Umarmung, schubste den Schwarzhaarigen von mir. „Jason, verschwinde.“, schrie ich unruhig und spürte seine fassungslosen, enttäuschten Blicke auf mir ruhen.
„Aber…“
„Sofort!“, unterbrach ich ihn. Hastig fuhr ich herum und blickte dem Schwarzhaarigen, der mich noch immer ungläubig anstarrte in die Augen. „Mach, dass du hier raus kommst!“, knurrte ich mahnend.
Noch immer blickte er mich an.
„Mein Gott, wie kann man nur so dickköpfig sein?“, dachte ich mir und forderte den verdattert dreinblickenden Mann erneut auf. „Verdammt nochmal, geh endlich!“
Schließlich ließ er von mir ab und entfernte sich ein paar Schritte, doch war sein Blick trauriger denn je und es zerriss mir das Herz.
Ich seufzte und blickte umher, suchte nach einem Stock oder etwas ähnlichem, was mir als Waffe dienlich sein konnte.
Gerade als ich mich wieder umdrehte, vernahm ich Jasons aufgebrachte Stimme: „Mia! Pass auf!“
Verwirrt drehte ich mich um und das letzte was ich sah, war der Schwarzhaarige, der auf mich zu gerannt kam und mich unsanft beiseite stieß. Ich geriet ins Straucheln und fiel rücklinks auf den harten, kalten Steinboden.
Benommen richtete ich mich auf und saß eine Weile, mir den Kopf haltend, da.
Dann stand ich auf. „Sag mal, spinnst du?“, fauchte ich Jason an. „Du kannst mich doch ni…" Ich stockte, als ich das Szenario erblickte, welches sich mir gerade darbot.
Huiuiuiui... Ich freue mich riesig drauf!
Woohoo!!! I froi mi *jubel* Dann brauch ich jetzt nur noch einen Yutyrannus und einen Sattel xD
Ist der Yutyrannus eigentlich reitbar? :3
Kapitel 20: Auf Erkundungstour (Teil 2)
Geistesabwesend lehnte ich mich mit dem Rücken an einen Felsen und blickte in den wolkenlosen Sternenhimmel.
Meine Augenlider wurden Zunehmens schwerer und ich gähnte. Dann zerrte mich die Müdigkeit endgültig ins Land der Träume und mein Bewusstsein driftete ab. Ich gähnte erneut und schloss die Augen. Kurz bevor ich einschlief, spürte ich, wie sich meine Begleiter zu mir legten und sich ebenfalls der Erschöpfung hingaben.
Gekitzelt von den ersten Strahlen der Sonne, die bereits hoch am Firmament verweilte, erwachte ich aus meinem unruhigen Schlaf. Wieder einmal war ein Tag vergangen.
Ich gähnte und streckte mich genüsslich, richtete mich auf und schaute schmatzend umher.
Munter stand ich, nicht auf meinen Fuß achtend, auf, welcher zu meiner Verblüffung noch immer sehr schmerzte, es jedoch erträglich war, als noch vor wenigen Tagen.
Meg sollte also wirklich Recht behalten. Die Tinktur sowie die provisorische Bandage halfen meinem Körper besser dabei die Verletzungen zu überstehen, als ich bislang zu träumen geglaubt hätte.
Da eine exakte Tagesplanung, hier auf der Insel, schier unmöglich schien, beschloss ich kurzerhand die Höhle, welche mir die Nacht hinweg Schutz bot, ausgiebig zu erkunden.
Und da meine Begleiter, bis auf Freitag, jedoch zu groß für diese waren, schickte die Xharia und Agorax auf Nahrungssuche.
Doch ehe ich mich meiner Erkundungstour widmete, nahm auch ich eine Kleinigkeit zu mir.
Und so saß ich nun da, am Strand mit einem Stück getrocknetem Fleisch, welches ich mir aus dem Dorf mitgenommen hatte. Seit langem mal wieder zufrieden, ließ ich mir die warme Brise um die Nase wehen und blickte auf das weite Meer hinaus. In Gedanken versunken, erinnerte ich mich an die schöneren Zeiten, an die Zeiten vor all dem hier. Ich schmunzelte erinnernd.
Durch das leise Brummen und eines sanften Kopfstoßes meines Dilos wurde ich wieder in das Hier und Jetzt zurückgeholt.
Verblüfft starrte ich Freitag an, der sich geradewegs umdrehte und Richtung Höhleneingang marschierte.
„Ja, ja. Ich habe schon verstanden.“, lachte ich und stand auf. Grinsend nahm ich meinen Lederbeutel auf und lief einem Begleiter hinterher.
Da stand ich nun vor der Höhle und starrte in die unheimliche und ruhige Finsternis. Unbehagen machte sich in mir breit und ich schluckte schwer.
Ich atmete einmal tief durch und nahm all meinen Mut zusammen. Dann betrat ich gemeinsam mit Freitag die Höhle.
Je weiter wir vorstießen, desto dunkler und kühler wurde es. Also nahm ich die Fackel und zwei Feuersteine aus meinem Beutel und entzündete sie. Das kleine Feuer spendete nicht nur Licht, sondern auch wohltuende Wärme.
„Lass uns weitergehen.", entgegnete ich dem Dilo, der mich gurrend musterte.
Immer wieder kreuzten riesige Spinnennetze unseren Weg, was mich jedoch nicht sonderlich beeindruckte. Da die Höhle sehr alt schien und diese scheinbar schon lange niemand mehr betreten hatte, wunderten mich die Anzahl und die Größe der Netze nicht wirklich. Problemlos entfernte ich die klebrigen Hindernisse mit meiner Fackel und setzte meine Erkundung fort.
Ab und an kamen wir an kleineren, nischenähnlichen Einbuchtungen vorbei, hinter denen sich ein Gang zu einer weiteren kleine Höhle verbarg, vorbei. War es mir möglich mich durch die Eingänge hindurch zu zwängen, tat ich das auch. Leider musste ich feststellen, dass es dort, außer weiteren Spinnennetzen und unspektakulären Pflanzen, nicht viel zu erkunden gab.
Und so setzten wir unseren Weg unbeirrt fort.
Wenig später betraten wir eine weitere Kammer, welche wesentlich größer und heller war, als jede andere davor. Doch als ich mir diese genauer besah, stockte mir der Atem; es haute mich schier aus den Schuhen. Mit weit geöffneten Augen begutachtete ich das Gewölbe.
„Wow! Das ist ja der absolute Wahnsinn!", warf ich vollkommen verblüfft aus. Überall waren seltsam aussehende, fluoreszierenden Pflanzen, welche in den prachtvollsten Farben leuchteten. Auch ein kleiner unscheinbarer See mit türkisfarbenem Wasser lag ruhig in der Mitte der Höhle. Überall waren Ruinen zu erkennen. Fernab der Witterung waren diese erstaunlich gut erhalten.
Wachsam, meine Umgebung immer im Auge behaltend, ging ich zu einer dieser Ruinen, welche die Form eines alten Torbogens hatte. Ich legte die Hand darauf und fuhr die sich darauf befindlichen, mir nicht deutbaren Schriftzeichen nach.
„Beeindruckend.", murmelte ich angetan. „Von wem das wohl stammen mag?", fragte ich an den Dilo gerichtet, der mich interessiert musterte. „Manchmal wünschte ich, du könntest sprechen, Freitag." Ich kicherte vergnügt.
Erneut wandte ich mich den Symbolen an den Wänden zu, um diese genauer zu begutachten. Als ich dann jedoch eine Art Klacken, eines Schnatterns ähnlich, vernahm und fuhr ich erschrocken herum. Suchend hielt ich die Fackel in jede Richtung, blickte umher.
Da erspähte ich etwas im türkisfarbenen Gewässer. Eine Kreatur streckte den Kopf aus der Wasser und sah zu mir hinüber. Dieses Tier legte eine mir bekannte delphinähnliche Manier an den Tag. Es schien freundlicher, als so ziemlich jedes andere Lebewesen hier auf diese vermaledeiten Insel, zu sein.
Quietschend drückte es seinen Körper zur Hälfte aus dem kühlen Nass und spie mir spielerisch Wasser entgegen.
Verblüfft starrte ich das Tier an. Sein Verhalten erinnerte mich stark an das von den Delphinen, die ich vor langer Zeit einmal mit meinem Dad in einem Meerespark sah, doch das Aussehen des Kerlchens vermochte ich jedoch nicht zu deuten, mit nichts zu vergleichen. Ich schmunzelte.
Vorsichtig näherte ich mich dem Tier. Aller Warnungen meines Verstandes zum Trotz legte ich mich auf den steinigen Boden und streckte die Hand nach dem fremdartigen Tier aus.
„Hey, großes Kerlchen. Wie kommst du denn hierher?“
Zur Antwort bekam ich einen Schwall Wasser, welches mich vollkommen unvermittelt traf, ab.
„Ihhh… lass das!“, lachte ich und wischte mir dieses aus dem Gesicht.
Scheinbar belustigt zog es seine Kreise im See und bespritzte mich immer und immer wieder mit Wasser. Erneut bäumte sich das Tier aus der kühlen Nässe empor und offenbarte mir längst verheilte Wunden, welche es wohl von Kämpfen davongetragen haben musste. Doch die Schwere der Verletzungen ließ mich eher zu dem Entschluss kommen, dass es weniger Kämpfe als Angriffe von Räubern und Jägern gewesen sein mussten.
Die Gedanken an die Kreaturen fernab dieser Insel, in der Tiefe des Meeres, riefen eine Gänsehaut hervor die meinen gesamten Körper bedeckte.
Das Wasser, welches erneut platschend den Weg in mein Gesicht fand, riss mich aus den unschönen Gedanken.
Wieder fing ich an zu lachen, horchte jedoch auf, als ich hinter mir Knacken und leises Rascheln vernahm. Blickte mich kurz um, tat dies jedoch als natürliche Geräusche der Höhle ab. Keineswegs kam ich auf die Idee, die Verbindung dieser Klänge zu etwaigen Kreaturen, deren Lebensraum hier betreten hatte, zu suchen.
Schulterzuckend wandte ich mich wieder dem Gewässer zu, doch das verspielte Kerlchen war spurlos verschwunden. Verwirrt musterte ich die Oberfläche.
Dann kam mir eine Idee. Im See selbst, musste sich vermutlich eine unterirdische Verbindung zum Meer befinden, durch welche die Kreaturen des Wassers den Weg hierher fanden.
Nun gut, da mich hier nun nicht mehr viel hielt, beschloss ich mich wieder auf den Rückweg zu machen. Ich stand auf und klopfte mir die Kleidung ab. Danach blickte ich umher, rief nach Freitag, der gurrend aus einem Busch hervorstieß, und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Lager. Es fühlte sich an, als sei, seitdem ich hier unten angelangt war, eine gefühlte Ewigkeit vergangen. Aber wer sollte sich sorgen? Ich war allein.
Als wir wieder an die Oberfläche zurückkehrten, war meine Verblüffung groß, denn der Abend dämmerte bereits. War ich wirklich den ganzen Tag in dieser Höhle?
Ich streckte den Kopf aus der Höhle und spähte umher. Doch Xharia und Agorax waren nirgends zu sehen. Vermutlich befanden sie sich noch immer auf der Jagd.
Wenig später vernahm ich die Müdigkeit, die an meinen Kräften zerrte und lehnte mich wieder gegen die Höhlenwand, an der ich bereits die Nacht zuvor verbrachte.
Leider hatte ich ein seltsames, ein ungutes Gefühl, welches mich nicht so recht zur Ruhe kommen lassen wollte. Irgendwie konnte ich mir nicht helfen, aber mir war so, als würde mich jemand oder vielmehr etwas beobachten.
Wieder rief die Höhle, deren Antlitz nun gänzlich in Schwärze gehüllt war, dieses Unbehagen in mir hervor. Grübelnd stand ich davor.
Kurzerhand beschloss ich mein Nachtlager dieses Mal fernab der Höhle, bei einer kleinen Felsformation, aufzuschlagen.
Freitag schien meine Meinung zu teilen und rollte sich dicht neben mir zusammen. Zufrieden bettete ich meinen Kopf auf meinem Lederbeutel, der mir als provisorisches Kopfkissen diente und schloss die Augen.
So, nach langer Zeit das neue Kapitel. :3 Viele Spaß beim Lesen! Freue mich auf eure Rückmeldung.
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Kapitel 20: Auf Erkundungstour (Teil 1)
Noch immer starrte ich, auf eine Reaktion wartend, in die Dunkelheit.
„Wer ist da?“, schrie ich ins Dunkel der Nacht. „Komm raus!“
Xharia und Agorax bauten sich drohend und unheilvoll hinter mir auf, bereit sich meinem Feind entgegenzustellen.
„Ich sage es nur noch ein einziges Mal: Komm raus und zeig dich!“, warf ich dem Unbekannten bedrohlich entgegen.
Ein Rascheln aus der anderen Richtung ließ mich herumfahren. Augenblicklich schnellte der Pfeif, trotz der Dunkelheit, zielsicher auf sein Ziel zu und verschwand zischend im Dickicht des Waldes. Ein dumpfer Aufprall symbolisierte mir, dass er sein Ziel erfolgreich getroffen hatte.
Hastig wandte ich mich wieder dem unbekannten Verfolger zu und richtet meine Waffe erneut in die Finsternis. Aufmerksam lauschte ich.
„Was ist nun? Kommst du von selbst raus oder muss ich dich holen?“
Ich wartete geduldig, ließ den Blick jedoch nicht von den Büschen und Sträuchern vor mir ab.
Ein erneutes Rascheln ließ mich aufhorchen und zeigte mir an, dass sich mein Verfolger aus dem Dickicht herausbewegte.
Dann erkannte ich eine stattliche, hochgewachsene, vermutlich männliche Person. Mit erhobenen Händen stand er dort, am Rande des Waldes. Doch wer es war, vermochte ich nicht zu erkennen, da er sein Gesicht in den Schatten verbarg.
Ich humpelte ein paar Schritte näher heran, um erkennen zu können, wer sich mir dort wortlos entgegenstellte, hielt jedoch genügend Abstand, um mich nicht unnötig der Gefahr auszusetzen.
Brummend und warnend fauchend traten meinen T-Rexe auf der Stelle, bereit zuzuschlagen, auf ein Zeichen von mir wartend.
Kritisch blinzelte ich in die Dunkelheit. „Jason? Bist… du das?“, knurrte ich den mir bislang unbekannt scheinenden misstrauischen an. „Was machst du hier?“ Ich seufzte und ließ den Bogen erleichtert sinken.
Er trat aus den Schatten hervor und starrte mich an. „Endlich habe ich dich gefunden.“, entgegnete er mir, ehe ihm meine Verletzungen auffielen. „Du… bist verletzt.“, stammelte er besorgt und kam langsam einige Schritte auf mich zu. „W…Was ist… mit dir… passiert?“
Besorgt musterte ich ihn. Der Schwarzhaarige wirkte erschöpft und müde. So wie er dort vor mir stand, wirkte er derart verletzlich, dass ich alle Mühe hatte, mich gegen den Drang zu ihm zu gehen, ihn in meine Arme zu ziehen und nie wieder loszulassen, anzukämpfen. Zu tief saßen die Enttäuschung und die meinige Unsicherheit. Ich schloss die Augen, holte tief Luft und vernahm schweigend seine Worte.
„Mia, bitte komm mit mir. Der ganze Vorfall im Dorf war ein… Es war Missverständnis. Wir haben es geschafft; es hat sich alles aufgeklärt und…“
Ich zwang mich zur Ruhe, öffnete ich die Augen und starrte den Schwarzhaarigen, der meinen Blick ungläubig erwiderte, enttäuscht an. „Aufgeklärt? Hättet ihr…“, erwiderte ich, unterbrach mich jedoch selbst, „Nein, hättest du mir vertraut, hätte nichts aufgeklärt werden müssen. Nichts von alledem hätte passieren müssen.“, bellte ich genervt und seufzte schwer.
„Bitte lass mich doch erklären. Ich…“, fing er an, hielt jedoch mitten im Satz inne, als ich schweigend den Kopf schüttelte. Langsam kam er auf mich zu.
Dann erhob ich, wie von selbst, erneut den Bogen gegen den Mann, den ich doch eigentlich so sehr mochte. „Komm nicht näher, Jason.“
Abrupt und geschockt dreinblickend blieb er stehen. „Schon gut…,“ richtete er, die Hände abwehrend erhoben, an mich.
Ich konnte das Zittern, welches jedem in der Umgebung durch meine Waffe aufgezeigt wurde, nicht mehr länger unterdrücken. Brennend füllten sich meine Augen mit Tränen der Enttäuschung und verschleierten meinen Blick. Ein Schluchzen entkam meinen bebenden Lippen, meine Wangen glühten.
Ich schaute auf und unsere Blicke trafen sich. Besorgt musterte er mich mit seinen grünen Augen, ließ seinen Blick über jede meiner Verletzungen schweifen.
„Lass mich allein und geh nach Hause, Jason.“, knurrte ich schweren Herzens. Es fiel mir wahrlich nicht leicht so mit ihm zu reden, ihm derart kalt zu entgegnen.
„Mia…“, stammelte Jason. „Was ist bloß los mit dir? So kenne ich dich gar nicht.“
Noch immer zielte ich mit meinem Bogen auf den Mann, der mit wichtiger war, als jeder andere.
„Geh einfach. Es ist besser so… Hier draußen ist es einfach zu gefährlich.“
„Ja, das ist es und daher werde ich nicht ohne dich gehen. Ich lasse dich nicht noch einmal alleine.“,
erwiderte er ernst und kam mir immer näher.
„Bleib stehen!“, schrie ich, doch der Schwarzhaarige ignorierte mich.
Nichts lag mir ferner Jason zu verletzen oder ihm gar wehtun, doch er ließ mir keine andere Wahl. Er zwang mich ungewollt dazu einen Schritt zu gehen, von dem ich es selbst nie für möglich gehalten hätte, etwas Derartiges jemals tun zu müssen: Ich ließ die gespannte Sehne meines Bogens los. Zischend flog der Pfeil auf Jason zu und schlug warnend unweit von seinen Füßen entfernt im Boden ein und blieb dort stecken. Entgeistert blickte er mich an.
Mit Tränen in den Augen suchte ich seinen Blick, versuchte ihm meinen Standpunkt verstärkt klarzumachen.
Er schien nicht zu verstehen, was hier vor sich ging. Warum ich tat, was ich tat. Ihn so zu sehen, schmerze mich sehr. Es zerriss mir schier das Herz, doch ich blieb stark. Warum nur machte er es mir so schwer?
Die Dorfbewohner hatten Recht. Ich gehörte nicht zu ihnen, war nicht für das Dorfleben gemacht. Nicht mehr… Ich war hier draußen vermutlich besser aufgehoben. Und Jason? Jason war nicht an das meinige Leben angepasst. Er würde es hier draußen nicht schaffen. Und das konnte ich einfach nicht zulassen.
„Verdammt, Jason!“, warf ich ihm niederschmetternd entgegen. „Geh zurück ins Dorf; werde dort glücklich. Und bitte…“, unterbrach ich mich selbst, um nach den richtigen Worten zu suchen, „Bitte… vergiss mich.“
Geschockt starrte er mich mit weit aufgerissenen Augen an, erwiderte jedoch nichts mehr.
„Ich werde jetzt gehen. Bitte folge mir nicht.“
Ich machte kehrt und lief in Richtung meiner Begleiter, blieb jedoch auf halben Wege stehen. Ich schloss die Augen und seufzte. Nein, so kalt konnte ich nicht sein. Ich drehte mich um und suchte den Blickkontakt. Doch Jason stand nur da und starrte, mit zu Fäusten geballten Händen, zu Boden.
Ich ging auf den Schwarzhaarigen zu, blieb vor ihm stehen und hauchte ihm einen … nein, den letzten, an Unschuld kaum zu übertreffenden, Kuss auf die Wange. Er nahm ihn war, blickte jedoch nicht auf.
Und somit drehte ich mich um und kehrte zu meinen T-Rexen zurück. Vorsichtig kletterte ich, unter Schmerzen, auf Xharias Rücken und verstaute meinen Beutel.
So setzten wir, Xharia, Agorax, Freitag und ich, uns in Bewegung und beschritten gemeinsam unseren Weg in eine ungewisse Zukunft.
Dann spürte ich sie. Ich spürte Jasons verzweifelte Blicke auf mir haften. Er sah mir nach. Schweren Herzens zwang ich mich dazu, nicht zurückzuschauen.
Ich hoffte inständig, dass Jason meine Worte beherzigte und zurück ins Dorf gehen und mich vergessen würde. So… wäre es für alle das Beste.
Dann... verschwanden wir im dichtbewachsenen Unterholz.
Nach kurzer Zeit schon verließen wir den Wald jedoch, fernab der Lichtung, wieder, denn noch zu schwer lagen die vergangenen Ereignisse auf meinem geschundenen Körper, zu furchtbar waren die Erinnerungen.
Immer wieder blickte ich prüfend umher, Jason war jedoch nicht zu sehen. War er meinem Wunsch doch nachgekommen und ist ins Dorf zurückgekehrt?
Schulterzuckend setzte ich meinen Weg fort.
Wir waren noch nicht lange unterwegs, als wir am Strand auf eine Höhle stießen. Sie wirkte, als diente sie einst als Unterschlupf. Doch nun schien sie verlassen zu sein und das Lagerfeuer längst erloschen. Hier lebte schon lange niemand mehr.
Der Abend dämmerte bereits und ich entschloss mich dazu, das Feuer erneut zu entzünden. Humpelnd lief ich, immer unter den wachsamen Blicken Xharias, am Strand entlang und sammelte ein paar dort herumliegende Äste ein. Als ich genügend beisammen hatte, hinkte ich zur Höhle zurück.
Da der Eingang zu klein für meine T-Rexe war, stapelte ich das Holz fein säuberlich vor der Höhle auf und kramte ein paar Feuersteine aus meinem Lederbeutel hervor.
Ich benötigte einige Versuche das Feuer zu entfachen, da die Äste, vom Regen am Vortag, noch immer etwas feucht waren.
Kaum geschafft, umfing mich sogleich die wohlige Wärme der Flammen. Schemenhafte Schatten tanzten an den steinigen Wänden der Höhle. Ruhe kehrte ein, als sich die Nacht über der Insel ausbreitete.
Geschwächt und frierend kauerte ich am Lagerfeuer und starrte hinein. Mit Tränen in den Augen ließ die letzte Zeit Revue passieren. Was tat ich hier nur? Warum war ich hier?
Kapitel 19: Kein Ende (Teil 2)
Mein gesamter Körper war mit Biss-, Kratz- und Schürfwunden, Prellungen und andere Blessuren übersät. Wahrscheinlich gab ich derzeit ein wirklich furchtbares Bild ab…
Sorgfältig, behutsam begutachtete ich meine Verletzungen, tastete alles ab.
Während ich mich der Untersuchung unterzog, fiel mir ein Gespräch, dass ich einst mit Meg führte, ein.
>> Es war ein schöner, warmer Vormittag, die Sonne stand bereits hoch am Firmament und ich befand mich auf den Weg in den Gärten des Dorfes. Ich wollte Meg helfen und vielleicht etwas Neues über die hiesige Pflanzenwelt lernen.
Die sonne auf meiner Haut genießend, schlenderte ich den Weg entlang. Als ich Meg erblickte, ging ich auf sie zu. „Hallo, Meg. Ich bin hier, um…"
„Kommst du bitte mal kurz zu mir, Liebes?", richtet die Ältere, vor einem Beerenbeet mit dem Rücken zu mir gedreht kniend, an mich.
„Aber natürlich.", erwiderte ich schmunzelnd und kniete mich zu hier hinunter. „Wie kann ich dir helfen?"
„Siehst du diese Beeren hier?
„Ja."
„Weißt du Kind, einen Großteil dieser Pflanzen, die du hier siehst, habe ich vor meiner Strandung noch nie gesehen.", sagte sie lächelnd und blickte zu mir auf. „Die Wirkung mancher Beeren, Wurzeln und anderen Dingen ist uns gänzlich unbekannt. Nur langsam machen wir in der Erforschung der Flora Fortschritte.", sagte sie und hielt kurz inne, ehe sie fortfuhr. „Bei der Extrahierung und Mischung mancher Pflanzen haben wir sogar schon ein paar kleine Erfolge gesammelt.", warf sie zufrieden aus und strahlte mich an.
Ich erwiderte ihre Geste und sah die so glücklich aussehende Frau an.
„Hier. Bitte nimm das, Kind."
Ich nahm die kleine Flasche mit grünem Inhalt, welche mir, die Ältere entgegen hielt, an mich und blickte Meg fragend an.
Sie lächelte und legte ihre Hand auf die Meine. Vorsichtig schloss sie meine Hand um die Phiole. „Ich hoffe nicht, dass du es je benötigten wirst. Doch wenn… es soweit kommen sollte, wird diese Tinktur ware Wunder bewirken. Sie wird die Schmerzen lindern und deinem Körper dabei helfen die Verletzungen zu heilen."
Freundlich bedankte ich mich und hauchte ihr vorsichtig einen Kuss auf die Wange, ehe ich mich an meine Arbeit machte. <<
In Gedanken daran lächelte ich glücklich und seufzte.
Eifrig besann ich mich wieder, hievte mich zu meinem Lederbeutel und suchte die Phiole mit der Tinktur, extrahiert aus den Beeren, Wurzeln und allerlei anderen pflanzlichen Bestandteilen, die mir Meg übergab.
Endlich gefunden hielt ich diese fest in der Hand und drückte sie dankbar gegen meine Brust. „Danke, Meg. Du bist die Beste!" Rief ich laut aus, in der Hoffnung sie würde es auf irgendeine Art und Weise hören. Wieder schmunzelte ich.
Ich öffnete die kleine Flasche und trug die Tinktur tapfer, jedoch mit schmerzerfüllten Gesicht auf jede einzelne meiner Wunden auf, tupfte und strich mit den Fingern darüber. Danach verband die Verletzungen vorsichtig mit Leinenstoffen, die ich ebenfalls in meinem Beutel vorfand.
Nachdem ich damit fertig war, beschloss ich meine Kleidung oder was davon übrig war, auszuwaschen und zum Trocknen auf einem Felsen auszulegen, was ich dann auch tat.
Wenig später dämmerte dann der Abend, langsam aber sicher, verschwand die Sonne am Horizont. Erschöpft raffte ich ein wenig Laub zu einer Art Kissen zusammen und legte mich auf den sandigen Boden.
Entspannt schnaufend legte sich Agorax erneut zu mir und rollte sich schützend um mich herum zusammen. Ich ignorierte mein provisorisches Kissen und bettete meinen Kopf gegen den Leib des T-Rex. Die Wärme und gleich auch die Sicherheit, die von ihm ausging, beruhigte mich Zunehmens. Auch Xharia und Freitag gesellten sich zu mir und spendeten mir Trost und Geborgenheit.
Als die Nacht jedoch hereinbrach und sich die noch bis vor wenigen Augenblicken so warme Luft schlagartig abkühlte, begann ich zu frösteln.
Frierend drückte ich mich gegen die Körper meiner Familie, hoffte, dass die Nacht schnell vorbeigehen oder ich unverzüglich Schlaf finden würde. So schloss ich die Augen und fiel doch erstaunlich schnell in einen tiefen und doch sehr erholsamen schlaf.
Als ich, einige Zeit später, das Knacken eines Astes vernahm, schreckte ich auf und fuhr hoch. Ich blickte umher. Auch Freitag schien etwas wahrgenommen zu haben, ließ den Kopf jedoch rasch wieder sinken.
Doch auch ich ordnete die Geräusche als ungefährlich ein und bettete meinen Kopf wieder am massigen Leib meines Beschützers. Müde schloss ich wieder die Augen.
Da… Ein Rascheln. Wieder richtete ich mich auf. Nun hoben auch die T-Rexe ihre Köpfe und prüften ihre Umgebung genau.
Wie gebannt starrte ich in die Dunkelheit, in Richtung des Raschelns. Vorsichtig nahm ich den Bogen von den Schultern, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte an.
Angespannt jedoch wachsam spähte ich in die Finsternis. Doch zu sehen war nichts.
Warum nur geschah das? Wieso passierte das gerade mir? Hatte ich nicht schon genug durch gemacht? Es war einfach kein Ende in Sicht…
Guten Abend, meine Lieben Hier, doch schon früher, als erwartet das neue Kapitel. Ich weiß... es hat lange gedauert. Aber viel Spaß beim Lesen.
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Kapitel 19: Kein Ende (Teil 1)
Ein ohrenbetäubendes, donnerndes Brüllen hallte durch das Tal, ließ die Erde erzittern und riss mich erneut aus der Bewusstlosigkeit. Verwirrt öffnete ich die Augen.
Geblendet durch das grelle Sonnenlicht, welches durch das Blattwerk der Bäume fiel, blinzelte ich mit zusammengekniffenen Augen umher, konnte jedoch nichts erkennen. Lediglich die Erschütterungen und die Geräusche des Kampfes konnte ich wahrnehmen.
Meine Sicht war verschwommen und unscharf. Ich blutete stark aus einer Wunde am Kopf, die ich mir vermutlich bei dem Aufprall auf den Felsen zuzog. Das Blut rann mir das Gesicht hinab, tropfte mir auf die Kleindung. Mein Gesicht und mein Körper waren über und über mit Platz- und Schürfwunden übersät.
Erschöpft versuchte ich mich aufzurichten, sackte jedoch sofort wieder in mich zusammen. Ich atmete schwer.
Und dann… merkte ich es. Erst jetzt, wo das Adrenalin und die Anspannung meinen Körper verlassen hatten, realisierte ich die furchtbaren Schmerzen in meinem rechten Fuß. Ob er wohl gebrochen war?
Wie benebelt blickte ich umher und erkannte Xharia und Agorax die sich einen erbitterten Kampf mit dem Giganten lieferten. Waren sie es wirklich? Kämpften sie für mich? Ich konnte nichts erkennen, es nicht glauben…
Ein Stück weit schaffte ich es, mich vom Kampfschauplatz zurückzuziehen, verließ die Gefahrenzone. Ich musste verhindern, dass sich die zwei in Ihrem erbitterten Kampf ums Überleben nicht auch noch um mich sorgen mussten.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog ich mich mit letzter Kraft über den noch immer vollkommen vom Regen aufgeweichten Boden und richtete mich auf, um Gefahr im Vorfeld erspähen zu können, auch wenn ich das nur noch für bedingt möglich hielt.
Da saß ich nun… im Wald. Verletzt, entkräftet und… allein. Vorsichtig umfasste das schmerzende Fußgelenk und begutachtete dieses. Das Sprunggelenk war angeschwollen und wies eine tiefblaue bis ins Dunkle lila gehende Färbung auf. Ob es gebrochen war, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen, denn für eine genauere Untersuchung war hier definitiv nicht der richtige Ort.
Leises Rascheln ließ mich aufhorchen. Hastig blickte ich auf und sah umher. Aufmerksam musterte ich meiner Umgebung, doch nichts war zu sehen.
Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich sie. Kleine, farblich sehr gut an den Wald angepasste Echsen. Eine ganze Schar von Ihnen. Interessiert gurrend kam eines der kleinen Tierchen auf mich zu, stellte sich auf einen kleinen Stein, der aus dem Boden ragte, und fiepte mich, den Kopf zur Seite neigend, an. Spähend regte den Kopf in die Höhe, witterte.
Immer wieder ließ ich den Blick zu den anderen kleinen, fleischfressenden Monstern schweifen, welche mich lauernd anstarrten, vermutlich auf ein Signal ihres Alphatieres wartend.
Dann, nach wenigen Minuten, fauchte mich das Tier auf dem Stein vor mir drohend an. Erneut sah ich umher.
Fiepend, sich scheinbar miteinander unterhaltend, kamen sie auf mich zu, umzingelten mich.
Wie viel Pech konnte ein einziger Mensch bloß haben?
In der Hoffnung nicht von ihnen erwischt zu werden, ihnen entkommen zu können, hievte ich mich rücklings über den moosigen Boden hinweg. Leider kam ich jedoch nicht sehr weit. Ich hielt gezwungenermaßen in der Bewegung inne, als ich mit dem Rücken gegen einen Baum stieß.
Ihre Chance witternd, schnellten die kleinen Jäger nach vorne und bissen mich. Immer… und immer wieder. Beine, Füße und auch Arme blieben nicht verschont. Sie zerrten an meiner ohnehin schon kaum mehr vorhandenen Kleidung.
Jeder Biss ließ mich schmerzerfüllt aufschreien. Jeder von ihnen war schlimmer, als der vorherige.
Ich trat und schlug nach ihnen, versuchte sie von mir fernzuhalten. Vergebens… Meine Gegenwehr schien sie weiter anzustacheln. Nicht im Traum dachten Sie daran von mir abzulassen. Warum auch? Leichtere Beute als ich, war hier draußen wohl kaum zu finden.
Dann war es soweit, mein Geist rettete sich in warme, schönere Gedanken und Erinnerungen. Er flüchtete aus dem Hier und Jetzt, schirmte die Schmerzen von mir ab, schützte mich. Mein Bewusstsein gaukelte mir vor, dass jemand seine Arme um mich legte, mich an sich zog und festhielt. Was war das? Umarmte mich da jemand? War es Wirklichkeit oder Einbildung? Ich verzweifelte. Es war mir nicht mehr möglich den Unterschied zwischen Wahrheit und Täuschung zu erkennen.
Der Blutverlust und die Entkräftung drohten erneut ihren Tribut einzufordern. Wieder driftete mein Bewusstsein ab und ich spürte wieder, wie mich meine Kräfte verließen. Ich sank in mir zusammen und ließ den Kopf kraftlos hängen. Vehement kämpfte ich gegen die erneut über mich hereinbrechende Ohnmacht an.
Doch das Auftauchen einer mir nicht gänzlich erkennbaren Gestalt riss mich aus der drohenden Bewusstlosigkeit. Für wenige Augenblicke war die Erschöpfung wie weggeblasen. Ungläubig riss ich die Augen auf, versuchte etwas mit trüben Blicken zu erkennen.
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Angsterfüllt drückte ich mich gegen den Baum. Ein leises Schluchzen entkam meinen Lippen. Sofort hielt ich mir die Hand vor dem Mund, um mich selbst zur Ruhe zu zwingen. Ich wusste, panische Angst war die Letzte, in die ich jetzt verfallen sollte, doch mein Körper sah das anders.
Aus schluchzen wurde wimmern. Wieder rannen mir Tränen über die mit Blut und Schmutz bedeckten Wangen hinab.
Als ich dann jedoch das Fauchen vernahm, welches mir seltsamerweise unglaublich vertraut vorkam, erhaschte mich augenblicklich ein Gedanke: Freitag… Es war Freitag!
Schützend stellte er sich zwischen mich und die Gruppe von kleinen Dinos, die ihn erbost anknurrten und brummten.
Bedrohlich baute sich der Dilo vor ihnen auf. Zischend und fauchend reckte er sich ihnen entgegen, stellte seinen farbenprächtigen, imposanten Kragen auf. Er wehrte die Attacken ab, zog die Aufmerksamkeit meiner Gegner erfolgreich auf sich selbst.
Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich, als ich spürte, wie die Angriffe auf mich nachließen, stetig weniger und letztendlich komplett eingestellt wurden.
Ich war am Ende. Ich hatte keine Kraft mehr zum Flüchten oder gar um mich gegen die Angreifer zu wehren. Meine letzten Kraftreserven schwanden nun vollends, die Augenlieder wurden schwer. Ich war nicht mehr in der Lage mich zu rühren, auch nur einen Muskel zu bewegen. Und so fand ich mich mit meiner Situation ab und gab dem Flehen meiner Selbst nach. Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
Nun übermannte mich die Erschöpfung und ich fiel, trotz der um mich herum stattfinden Kämpfe, in einen oberflächlichen Schlaf. Doch DAS… war mir egal, denn mein geschundener Körper forderte seine Erholung, brauchte Schlaf, um sich zu regenerieren und wieder zu Kräften zu kommen.
Einige Zeit verging, als ich aus meinem unruhigen Schlaf erwachte und benebelt warnahm, wie mich etwas behutsam über sandigen Boden zog, an meinem Kragen zottelte.
Mit noch geschlossenen Augen vernahm ich das Rauschen des Meeres. Ich blinzelte, spähte durch noch halb geschlossene Augen, um zu erkunden, wo ich mich befand und erkannte Freitag, der von meinem Kragen abließ. Langsam öffnete ich die Augen.
Ich war verwirrt und verängstigt. Als ich dann realisierte, dass ich mich nicht mehr im Wald befand. Unwissend was passiert und warum ich hier war, richtete ich mich hastig auf, doch diese Entscheidung sollte ich noch in derselben Sekunde bereuen.
Obwohl es so aussah, dass ich die wohl am schwersten Verletzte war, machte ich mir Sorgen um meine Begleiter.
Besorgt humpelte ich um sie herum. Doch außer kleinere Blessuren schienen die drei keinerlei Verletzungen davongetragen zu haben. Ich seufzte erleichtert und lächelte.
Dann fiel es mir wieder ein, welchen Hunger meine Begleiter doch haben mussten. Also wandte ich mich an die drei und schickte sie kurzerhand los, sich etwas Essbares zu suchen. Doch zu gehen, schienen sie nicht zu wollen, was mich durchaus wunderte. Ganz im Gegenteil, Agorax kam auf mich zu und legte sich zu mir.
Warum gingen Sie nicht? Hatten sie keinen Hunger? Blieben sie etwa meinetwegen hier und hungerten?
Das Offensichtlichste fiel mir in dieser Situation jedoch nicht ein…
Dennoch gerührt von so viel Liebe und Vertrauen, trieb mir ihr Handeln Tränen in die Augen.
Ein solch ausgeprägtes Sozialverhalten empfand ich als sehr… ungewöhnlich, erachtete es jedoch als unglaublich schön und war sehr glücklich darüber, dieses Geschöpfe als meine Freunde oder gar als meine Familie bezeichnen zu dürfen.
Ich stand auf und musste sofort schmerzlich feststellen, dass ich etwas, in der Sorge um meine Begleiter, vergessen hatte. Meine Verletzungen…
Erneut betrachtete ich mein Fußgelenk, welches noch immer die tiefblaue bis ins dunkle lila gehende Färbung aufwies. Drückte sachte darauf und zuckte schmerzerfüllt zusammen. Es tat weh, jedoch zweifelte ich einen Bruch an. Es musste sich um eine Verstauchung handeln.
Wimmernd stand ich auf und lief humpelnd, immer unter den wachsamen Blicken Xharias, am Strand entlang und suchte nach einem geeigneten Ast, der sich als Krücke eignete.
Als ich endlich einen gefunden hatte, lief ich, mich darauf stützend, zurück zu unserem Lager.
Dort angekommen zog ich mir vorsichtig, dennoch unter unvorstellbaren Schmerzen, die Kleidung aus, bis ich nur noch in Unterwäsche dasaß. Erst jetzt wurde mir das gesamte Ausmaß meiner Verletzungen offenbart. Es war schlimmer als ich vermutet hatte.
Hihi... Ja, doch. Könnte man so sagen. xD
Dankeschön Das nächste Kapi ist auch schon wieder in Arbeit.
Kapitel 18: Flucht (Teil 2)
Verwirrt, geschwächt und nun auch ohne Hoffnung, hier noch mal lebend wegzukommen, verharrte ich in der Position und wartete auf mein Schicksal, welches mir der Riese zugedacht hatte.
Mein gesamter Körper schmerzte, fühlte sich an, als hätte man ihn durch die Mangel gedreht. Und erst jetzt… jetzt, wo das Adrenalin vollkommen aus meinem Körper gewichen war, spürte ich, dass ich wohl schlimmer verletzt wurde, als ich anfänglich gedacht hatte. Ich zitterte und war nicht mehr Herrin meiner Sinne, nicht mehr in der Lage mich zu bewegen. Meine Glieder waren nicht mehr gewillt mir zu gehorchten, zu anstrengend war die ausweglose Flucht.
In dem Moment, in dem mir bewusst wurde, dass dies mein wohl letzter Augenblick hier auf Erden sein könnte, schossen mir erneut die Tränen in die Augen. Sie rannen mir über die mit Schmutz bedeckten Wangen hinab und hinterließen eine feuchtsalzige Spur.
Sollte dies wirklich mein Ende sein? Bei dem Gedanken hier und jetzt zu sterben, fing ich bitterlich an zu schluchzen. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Ich schloss die Augen, um es nicht mit ansehen zu müssen, doch der erwartete etzte ‘Streich‘ blieb aus.
Verwirrt, ängstlich und mit tränenverhangenem Blick blinzelte ich zu dem Monster auf und verstand nicht, was hier vor sich ging. Spielte er mit mir?
Aufgebracht blickte der Riese auf, fixierte etwas. Mit relativ leisen Fauchen und Grummeln, eines vorsichtigen Brüllens gleich, trat er ein paar Schritte auf der Stelle, als würde er in Verteidigungsstellung gehen.
Wohin schaute er? Warum war er so außer sich? Was war hier los? Warum setzte er dem Ganzen nicht endlich ein Ende?
Ich konnte nichts erkennen, zu groß war die Anstrengung für meinen geschundenen Körper. Selbst zum Kopf anheben, fehlte mir die Kraft.
Sein darauffolgendes donnerndes, warnendes Brüllen traf mich so unvorbereitet, dass es mir durch Mark und Bein ging. Es dröhnte derart heftig, dass es wieder diesen furchtbar ziehenden Schmerz in meinem Kopf hervorrief.
Dann spürte ich es... Ich spürte, wie mich nun auch die letzten Kräfte verließen. Meine Sicht verschleierte sich und alles um mich herum begann sich zu verdunkeln. Immer mehr… und mehr.
Das Letzte was ich erblickte, ehe ich mich in die schützende, wohltuende Ohnmacht rettete, war ein weiterer Jäger, der sich dem Riesen entgegenstellte und offenbar ebenfalls die Chance auf ein schmackhaftes Frühstückshäppchen witterte.
Guten Abend, hier das neue Kapitel.
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Kapitel 18: Flucht (Teil 1)
Als ich nach einer Weile, mit gewaltigen Kopfschmerzen aus meiner Ohnmacht erwachte, richtete ich mich langsam auf. Mein ganzer Körper schmerzte.
Ich stand hastig auf, als ich realisierte, was geschehen war. Und das bereute ich nur einen Augenblick später, denn sogleich durchzog ein stechender Schmerz meinen Körper und ließ mich erneut in mich zusammensacken. Ich ging auf die Knie. Mein Gesicht zu einem stummen Schrei formend, drückte ich mir meine Handballen gegen die Schläfen. Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zu.
Was war hier los? Dieser Schmerz war … er war unerträglich und zermürbend zugleich.
Als das Ziehen nachließ, entschloss ich mich es nochmals mit dem Aufstehen zu versuchen. Doch dieses Mal: langsam.
Der erste Schritt war geschafft. Ich stand wieder, mehr oder weniger, sicher auf meinen Füßen und blickte in der Dunkelheit umher.
Als ich darüber nachdachte, stellte ich fest: Ich hasste dieses Unwetter und mich… mich für die Entscheidung das Dorf zu verlassen, ohne jemanden davon zu erzählen, wohin ich ging.
Tja und nun? Nun hatte ich den Schlamassel. Ich war verletzt und allein, getrennt von meiner Familie. Es war dunkel und ich irrte orientierungslos in einem Wald voller prähistorischer Kreaturen umher.
Der nächste Blitz zuckte auf. Wieder erhellte dieser die Umgebung und ließ mich etwas erblicken ... etwas Großes. Ich konnte zwar nicht erkennen, um, was genau es sich bei der Kreatur handelte, wusste jedoch, dass ich nicht wild darauf war, mich davon entdecken zu lassen. Hastig legte ich mich auf den Boden, drückte mich dagegen und verharrte in meiner Bewegung.
Unaufhörlich kam mir der Gigant näher. Ich spürte die Erschütterungen, die das Tier mit seinem nächtlichen Beutezug durch den Wald hervorrief.
Als ich erkannte, wie riesig das Tier war, revidierte ich meine Meinung über das Unwetter, das gerade über mich hinwegfegte. Ich war heilfroh darüber, denn der Sturm machte es dem Jäger schwer mich zu wittern, mich aufzuspüren. Und wenn ich weiterhin regungslos am Boden verweilte, durfte es ihm sogar wesentlich schwererfallen mich zu sehen und er würde weiterziehen.
Ich rollte mich einmal, den Schmerz ignorieren, um die eigene Achse und kam an einem alten Baumstamm zum Liegen, war über und über mit Schlamm bedeckt und hoffte, mit der zusätzlichen Deckung meine Überlebenschancen erhöhen zu können.
Rasselnd, ungleichmäßig stieß ich die Luft aus und ein. Es wirkte auf mich so unglaublich laut, dass sogar der schwerhörigste Jäger es hätte hören müssen.
Verängstigt zwang ich mich zur Ruhe, versuchte meine Atmung zu kontrollieren und nicht zu laut zu sein.
So mit mir selbst beschäftigt, verlor ich den Dino aus den Augen. Ich geriet in Panik, zitterte wie Espenlaub, was definitiv nicht von der Kälte hervorgerufen wurde.
Erneut entlud sich ein greller Blitz über mir. Er traf mich so unvorbereitet, dass ich zusammenzuckte. Meine Augen brauchten einige Zeit, um sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Ich erstarrte zu Stein, mein Herz blieb fast stehen, als ich das gewaltige Tier, plötzlich vor mir stehen sah. Der Gigant verharrte, die Nase in die Luft haltend, keine zwei Meter von mir entfernt. Suchend, witternd blickte das Tier umher.
Schlagartig wurde mir klar, dass ich dem Riesen hilflos ausgeliefert war, ich in der Falle saß. Meine Atmung beschleunigte sich zunehmend. Weglaufen? Auf gut Glück? Nein, das Wettrennen würde ich mit Sicherheit verlieren.
Ich wagte es nicht, den Kopf weiter in seine Richtung zu drehen. Demnach blickte lediglich zu ihm auf und versuchte etwas zu erkennen.
Mein Herz schlug mir derart heftig gegen die Brust, dass es mir schier daraus hinaus zu brechen drohte.
Immer wieder lief der Riese um mich herum. Immer und immer wieder. Er lauerte, wartete auf einen Fehler meinerseits, ließ mir keine Chance zum Verschnaufen. Doch ich verharrte regungslos. Doch mein Herz schlug mir noch immer bis zum Hals.
Quälend langsam verging die Zeit, bis das Unwetter langsam nachließ und nur feiner Nieselregen übrig blieb.
Dann dämmerte der Morgen. Überall waren, durch den Regen, kleine Regenbögen zu sehen. Der Tau sammelte sich auf den großen Blättern der prähistorischen Pflanzen und auch eine Vielzahl verschiedenster Insekten verließen ihre Nachtbehausungen.
Aber so schön der Sonnenaufgang auch war, die Sonne meinte es wahrlich nicht gut mit mir, denn erst jetzt, wurde mir das volle Ausmaß des Giganten offenbart. Angsterfüllt weiteten sich meine Augen. Ich hatte einen Kloß im Hals, war gelähmt, unfähig irgendetwas zu unternehmen.
Meine schlimmsten Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Jetzt wo die Sonne aufgegangen war, konnte auch der Jäger wieder besser sehen, so wie ich.
Mein Jäger war nirgends zu erblicken. Vermutlich harrte er aus, wartete noch immer.
Also blickte ich vorsichtig an mir hinab und erspähte Käfer, Raupen und anderes Getier, welche auf herumkrabbelten, den Weg in meine Hosenbeine und Ärmel suchten. Schlagartig bekam ich eine Gänsehaut, versuchte mich zusammenzureißen und beging dann doch einen schwerwiegenden Fehler: Ich schüttelte mich, angeekelt von den Insekten auf mir, und erzeugte somit ein in diesem Augenblick unglaublich laut wirkendes Rascheln. Ich erstarrte und geriet nun vollkommen in Panik. Angstgelähmt vernahm ich das Brechen von Ästen, den lauten schweren Atem des Jägers.
Brummend, eines Knurrens ähnlich, schritt der Gigant um den Baumstamm und blieb vor mir stehen.
Das Monstrum witterte meine Angst, denn langsam schob er seinen gewaltigen Kopf näher an mich heran. Die riesigen Nüstern bewegten sich, er nahm meinen Geruch auf.
Dicht vor meinem Gesicht hielt das Tier inne, zog die Luft derart heftig ein und aus, dass es meine Haare umherwirbelte. Quälend langsam öffnete er sein Maul und gab den Blick auf seine gewaltigen, dolchgroßen Zähne preis.
Ich starb in die diesem Moment tausend Tode. Mir stiegen Tränen der Angst in die Augen. Ich wimmerte leise vor mich hin. War es das nun? War nun der Augenblick meines Todes gekommen?
Dann vernahm ich aus weiter Ferne ein markerschütterndes Brüllen, welches mein Jäger ebenfalls wahrzunehmen schien, denn hastig hob er den Kopf. Kurzerhand ließ er von mir ab und blickte umher. Würde er tatsächlich verschwinden? Mich ungesehen zurücklassen? Unwahrscheinlich…
Es reichte, das war zu viel für mich. Ich war nicht bereit hier und jetzt zu sterben. Ich musste etwas unternehmen und war drauf und dran, den wohl dümmsten Fehler meines Lebens zu begehen.
Ich schluckte schwer und holte noch einmal tief Luft. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, sprang in einem kurzen unbeobachteten Moment auf und rannte… Ich rannte wie noch nie zuvor… Ich rannte… um mein Leben.
Anfänglich etwas überrascht, riss der Gigant seinen Kopf in meine Richtung, brüllte mir entgegen und fetzte mir aufgebracht nach. Voller Angst lief ich um Bäume und Felsen herum, sprang über kleinere Büsche und umgestürzte Baumstämme. Aber es half alles nichts. Der Riese durchquerte den Wald, als wäre es ein Getreidefeld. Er durchpflügte ihn, riss dabei alles um, was ihm im Wege stand. Er hinterließ eine Schneise der Verwüstung und das Schlimmste dabei war: Er kam mir unaufhörlich näher.
Mein Herz raste und schlug mir bis zum Hals. Mein Körper pumpte Unmengen an Adrenalin durch meine Adern und ließ mich Kräfte entwickeln, wo eigentlich schon längst keine mehr waren, denn ich hatte Angst… Unbändige Angst…
Plötzlich spürte ich aufkommende Taubheit in meinen Händen und wieder diesen stechenden Schmerz im Kopf. Schlagartig wurde mir übel, doch ich hielt durch und kämpfte dagegen an. Denn wenn ich jetzt anhalten würde, das wusste ich, hätte ich mein Leben verwirkt.
Panisch blickte ich über meine Schulter hinweg nach hinten, um die Entfernung zu meinem Verfolger abschätzen zu können, trat dabei unglücklich auf eine Wurzel, knickte um und geriet ins Straucheln. Erstaunlich schnell fing ich mich wieder und rannte, mittlerweile ziemlich entkräftet, weiter, verlor jedoch einiges an lebenswichtigen Vorsprung. Meine Zuversicht schwand Zunehmens.
Der Jäger kam näher, immer näher…
Mich wunderte es, wie ich überhaupt so lange vor diesem Monstrum flüchten konnte. Hatte es etwa Spaß daran, mich zu jagen? Mich zu quälen? Verstand der Gigant etwa, was er da tat oder waren es bloß seine Überlebensinstinkte, die ihn so handeln ließen?
Plötzlich kam mir ein Gedanke. Es fiel mir Schuppen von den Augen. War ich etwa zu klein? Verlor er mich, aufgrund der im Vergleich viel zu geringen Größe, für kurze Momente lang aus den Augen? War es das, warum ich tatsächlich so lange fliehen konnte?
Zu sehr in den Gedanken abgedriftet, bemerkte ich nicht, wie ich langsamer wurde.
Und dann war es soweit, er hatte mich eingeholt. Keine fünf Meter Entfernung trennten uns noch voneinander. Mir stockte der Atem, als ich einen kurzen Blick über die Schulter warf und dem Monstrum direkt in die Augen blicken konnte, seinen heißen, nach Verwesung riechenden Atem, förmlich im Nacken spüren konnte. Erneut stieg Übelkeit in mir empor.
Mit leicht geöffneten Maul und einem dermaßen boshaft klingenden Knurren, schob er seinen Kopf an mich heran und hebelte mich in der Bewegung aus. Er katapultierte mich ein paar Meter durch die Luft, wo ich dann wenig später gegen einen, im Weg stehenden Felsen, schlug und unsanft auf dem Boden aufkam.